Rückkehr der Masern: Impfquoten in den USA fallen dramatisch

LONDON (IT BOLTWISE) – Die Vereinigten Staaten stehen vor einer alarmierenden Gesundheitskrise: Die Masern, einst als ausgerottet geltend, kehren mit besorgniserregender Geschwindigkeit zurück. Experten warnen vor einem Anstieg der Fälle, der durch sinkende Impfquoten bei Kindern verursacht wird.

Die Vereinigten Staaten sehen sich einer ernsthaften Gesundheitsbedrohung gegenüber, da die Masern, eine der ansteckendsten Krankheiten der Welt, wieder auf dem Vormarsch sind. Dies ist das Ergebnis eines deutlichen Rückgangs der Impfquoten bei Kindern, insbesondere bei der Masern-Mumps-Röteln-Impfung (MMR). Laut einer aktuellen Studie von Forschern der Johns Hopkins University ist die Impfquote in acht von zehn US-amerikanischen Landkreisen im vergangenen Jahr gesunken.

Die Forscher sammelten Daten zur zweifachen MMR-Impfung von Kindergartenkindern in 2.066 Landkreisen über einen Zeitraum von sieben Jahren. Die Ergebnisse sind alarmierend: In 78 Prozent der untersuchten Landkreise wurden Rückgänge bei den Impfquoten festgestellt. Im Durchschnitt sank die Impfquote von 93,92 Prozent vor der Pandemie auf 91,26 Prozent danach. Besonders betroffen sind Kinder unter 19 Jahren, die drei Viertel der gemeldeten Fälle ausmachen.

Die sinkenden Impfquoten sind größtenteils auf Impfzögerlichkeit und Fehlinformationen zurückzuführen. Ohne die MMR-Impfung, die zu 97 Prozent wirksam ist, gilt Masern als die ansteckendste Krankheit weltweit. Die Symptome reichen von kleinen weißen Flecken im Mund bis zu roten Flecken auf dem Körper und hohem Fieber. Die Krankheit kann schwerwiegende Komplikationen wie Lungenentzündung verursachen, was bei etwa einem von 20 Kindern der Fall ist.

Die Forscher warnen, dass bei anhaltend sinkenden Impfquoten die Masern in den USA wieder zu einer weit verbreiteten Infektion werden könnten. Bereits jetzt wurden über 1.000 bestätigte Fälle und mindestens drei Todesfälle gemeldet, die ersten durch Masern verursachten Todesfälle in einem Jahrzehnt. Die Mehrheit der Infizierten und alle Verstorbenen waren nicht geimpft.

Die Studie hebt hervor, dass nur vier der 33 untersuchten Bundesstaaten – Kalifornien, Connecticut, Maine und New York – einen Anstieg der Impfquoten verzeichnen konnten. Dies zeigt, dass die Bemühungen zur Förderung der Impfung in vielen Teilen des Landes verstärkt werden müssen, um eine weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.

Die Rückkehr der Masern in den USA erinnert an die Ausbrüche von 2019, als 1.274 Fälle gemeldet wurden. Der bisher größte Ausbruch war 1990 mit über 27.000 Fällen. Die aktuelle Situation verdeutlicht die Notwendigkeit, das Vertrauen in Impfungen wiederherzustellen und die Bevölkerung über die Bedeutung der MMR-Impfung aufzuklären.

Die Forscher betonen, dass die Datenbank, die sie erstellt haben, eine wertvolle Ressource darstellt, um die Impfstofflandschaft in den USA besser zu verstehen und die Risiken einer Masernausbreitung zu bewerten. Angesichts der hohen Ansteckungsrate der Masern, bei der eine infizierte Person bis zu 18 weitere anstecken kann, ist es entscheidend, die Impfquoten wieder auf ein sicheres Niveau zu bringen.

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