Militärischer Einfluss auf NASA: Experten äußern Bedenken

WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngste Entscheidung des Weißen Hauses, den Vorsitzenden der Joint Chiefs of Staff um Empfehlungen für die Leitung der NASA zu bitten, hat in der Raumfahrt-Community Besorgnis ausgelöst.

Die Nachricht, dass das Weiße Haus den Vorsitzenden der Joint Chiefs of Staff, General Dan Caine, um Vorschläge für die Besetzung der NASA-Spitze gebeten hat, sorgt für Aufsehen. Experten befürchten, dass dies den Einfluss des Militärs auf die zivile Raumfahrtbehörde verstärken könnte. Präsident Donald Trump erklärte auf einer Pressekonferenz, dass General Caine jemanden für die Leitung der NASA auswählen werde, was Fragen über die Unabhängigkeit der Behörde aufwirft.

Die NASA ist traditionell eine zivile Organisation mit einem friedlichen Auftrag, der sich auf wissenschaftliche Erforschung und bemannte Raumflüge konzentriert. Die Einmischung des Militärs könnte diese Mission gefährden und die klare Trennung zwischen militärischen und zivilen Raumfahrtaktivitäten verwischen. Diese Trennung war während des Kalten Krieges von entscheidender Bedeutung, als die NASA eine der wenigen Plattformen für die Zusammenarbeit zwischen den USA und der Sowjetunion darstellte.

Die Entscheidung, General Caine, der keine ausgewiesene Expertise in der Raumfahrt hat, in den Auswahlprozess einzubeziehen, wird von vielen als politisch motiviert angesehen. Caine, ein ehemaliger F-16-Pilot und CIA-Mitarbeiter, wurde von Trump trotz fehlender formaler Qualifikationen für seine derzeitige Position ernannt, was bereits damals für Kontroversen sorgte.

Die Besorgnis über die mögliche Militarisierung der NASA wird durch die Tatsache verstärkt, dass Trump in der Vergangenheit die Schaffung der Space Force als eine seiner Errungenschaften hervorgehoben hat. Obwohl die Space Force nicht direkt mit der NASA konkurriert, könnte die Vermischung der Rollen zu einer verstärkten Fokussierung auf militärische Interessen im Weltraum führen.

Victoria Samson von der Secure World Foundation äußerte sich kritisch zu der Entscheidung, einen Militärvertreter in den Auswahlprozess einzubeziehen. Sie betonte die Bedeutung der Trennung zwischen militärischen und zivilen Raumfahrtaktivitäten und warnte vor den langfristigen Folgen einer solchen Vermischung.

Die Suche nach einem neuen NASA-Administrator ist weiterhin im Gange, nachdem der ursprüngliche Kandidat Jared Isaacman seine Nominierung zurückgezogen hat. Berichten zufolge könnte der pensionierte Luftwaffengeneral Steven Kwast als möglicher Nachfolger in Betracht gezogen werden. Kwast ist ein bekannter Befürworter der Space Force und könnte die Bedenken über eine zunehmende Militarisierung der NASA weiter verstärken.

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