LONDON (IT BOLTWISE) – Die Chagas-Krankheit, oft als stiller Killer bezeichnet, stellt eine erhebliche Bedrohung für die öffentliche Gesundheit dar, insbesondere in Nord- und Südamerika. Forscher der Universität von Cincinnati haben sich zum Ziel gesetzt, den Lebenszyklus des verantwortlichen Parasiten zu unterbrechen, um neue Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln.
Die Chagas-Krankheit ist eine heimtückische Infektion, die oft erst erkannt wird, wenn es bereits zu spät ist. Der Parasit, der diese Krankheit verursacht, wird durch sogenannte Kissing Bugs übertragen, die Menschen im Schlaf beißen und dabei Parasiten über ihren Kot in die Blutbahn des Wirts einbringen. Diese Krankheit betrifft Millionen von Menschen, insbesondere in Nord- und Südamerika, wobei auch in den USA etwa 300.000 Menschen infiziert sind.
Die Forscher der Universität von Cincinnati, unter der Leitung von Assistenzprofessorin Noelia Lander, untersuchen die komplexen Lebenszyklusphasen des Parasiten, um Schwachstellen zu identifizieren, die für therapeutische Ansätze genutzt werden könnten. Der Parasit, ein einzelliger Organismus, durchläuft vier verschiedene Entwicklungsstadien, um in den unterschiedlichen Umgebungen, von der Verdauung des Insekts bis zur menschlichen Blutbahn, zu überleben.
Ein bemerkenswerter Aspekt dieser Forschung ist die Anwendung von Gen-Editing-Technologien, um die Gene des Parasiten zu manipulieren. Ziel ist es, die Funktion eines Proteins zu identifizieren, das dem Parasiten hilft, sich an verschiedene Umgebungen anzupassen. Diese Erkenntnisse könnten entscheidend sein, um den Lebenszyklus des Parasiten zu unterbrechen und somit neue Behandlungsmöglichkeiten zu eröffnen.
Die Studie, die in der Fachzeitschrift mBio veröffentlicht wurde, hebt hervor, dass der Parasit in der Lage ist, sich innerhalb der Zellen des menschlichen Gewebes zu verstecken, was es ihm ermöglicht, sowohl dem Immunsystem als auch Medikamenten zu entgehen. Sobald die Krankheit chronisch wird, sind die Behandlungsmöglichkeiten stark eingeschränkt.
Die Forscher hoffen, dass durch das gezielte Unterbrechen der Entwicklungsstadien des Parasiten neue medizinische Behandlungen entwickelt werden können. Wenn der Parasit nicht in der Lage ist, sich während seines Lebenszyklus zu transformieren, könnte dies sein Überleben erheblich beeinträchtigen.
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