SILICON VALLEY / KALIFORNIEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Chinas führende Hersteller von Bitcoin-Hardware, darunter Bitmain, Canaan und MicroBT, haben begonnen, ihre Produktion in die USA zu verlagern. Diese strategische Entscheidung zielt darauf ab, die Auswirkungen der von der US-Regierung verhängten Zölle auf chinesische Waren zu umgehen.

Die Verlagerung der Produktion von Bitcoin-Mining-Hardware nach Amerika durch führende chinesische Unternehmen wie Bitmain, Canaan und MicroBT markiert einen bedeutenden Schritt in der globalen Bitcoin-Industrie. Diese Unternehmen, die zusammen über 90 % des weltweiten Marktes für Mining-Rigs kontrollieren, reagieren damit auf die von der US-Regierung unter Donald Trump eingeführten Zölle auf chinesische Importe. Diese Zölle, die bis zu 25 % betragen können, stellen eine erhebliche finanzielle Belastung für die Hersteller dar.
Die Entscheidung, Produktionsstätten in den USA zu errichten, ist nicht nur eine Reaktion auf die Zölle, sondern auch ein Versuch, die Lieferketten zu diversifizieren und die Abhängigkeit von China zu reduzieren. Bitmain begann bereits im Dezember mit der Produktion in den USA, während Canaan im April mit Testläufen folgte. MicroBT verfolgt ebenfalls eine Strategie der Lokalisierung in den USA, um die Zölle zu umgehen und gleichzeitig näher an einem der größten Märkte für Bitcoin-Mining zu sein.
Der Markt für Bitcoin-Mining-Hardware ist stark konsolidiert, mit den drei genannten Unternehmen, die laut einem Bericht von Frost & Sullivan 95 % des globalen ASIC-Marktes nach verkaufter Rechenleistung kontrollieren. Diese Dominanz ist in der Technologiebranche selten und zeigt die Bedeutung der chinesischen Hersteller in diesem Sektor. Analysten prognostizieren ein jährliches Wachstum des Marktes von 15 %, was bis 2028 fast 12 Milliarden US-Dollar erreichen könnte.
Die Verlagerung der Produktion in die USA wirft jedoch auch Sicherheitsbedenken auf. Kritiker sprechen von einer ‘digitalen Abhängigkeitsfalle’, da fast alle Mining-Rigs, die in den USA betrieben werden, auf chinesischer Technologie basieren. Es besteht die Sorge, dass in China hergestellte Maschinen, selbst wenn sie in den USA montiert werden, potenzielle Sicherheitslücken oder versteckte Hintertüren enthalten könnten.
Einige US-amerikanische Startups versuchen, diese Abhängigkeit zu durchbrechen, indem sie eigene ASIC-Chips in den USA entwickeln. Doch der Wettbewerb mit etablierten chinesischen Unternehmen, die über jahrelange Erfahrung und modernste Fertigungskapazitäten verfügen, ist eine große Herausforderung. Derzeit benötigen US-Miner funktionierende Geräte und keine Versprechungen über zukünftige Prototypen.
Die Frage bleibt, ob dieser Schritt zu echter Innovation in der US-amerikanischen Chip-Entwicklung führen wird oder ob es lediglich darum geht, chinesische Entwürfe mit einem ‘Made in USA’-Label zu versehen. Einige Branchenbeobachter befürchten Letzteres, da ähnliche Entwicklungen in der Vergangenheit, etwa bei Solarpanels und Telekommunikationsgeräten, oft ohne echten Technologietransfer stattfanden.

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