Verbrauchertäuschung im Fokus: Der Goldene Windbeutel 2025

BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Verbraucherorganisation Foodwatch hat erneut die dreistesten Werbelügen des Jahres ins Visier genommen. Mit dem Goldenen Windbeutel 2025 werden Produkte ausgezeichnet, die Verbraucher durch irreführende Werbung täuschen. Die Nominierungen zeigen, wie weit verbreitet und raffiniert solche Praktiken sind.

Jedes Jahr vergibt die Verbraucherorganisation Foodwatch den Goldenen Windbeutel, um auf besonders dreiste Werbelügen aufmerksam zu machen. Die Auszeichnung ist ein Symbol für die Täuschung von Verbrauchern durch irreführende Produktversprechen. Für das Jahr 2025 stehen fünf Produkte im Fokus, die durch ihre Werbung besonders negativ aufgefallen sind.

Unter den nominierten Produkten befindet sich der ‘Dirtea Glow’-Eistee, der von der Rapperin Shirin David in Zusammenarbeit mit dem Getränkehersteller Pfanner entwickelt wurde. Der Eistee verspricht einen sichtbaren Glow-Effekt für Haut und Nägel, enthält jedoch einen hohen Zuckeranteil, der laut Experten die Haut schädigen kann. Foodwatch kritisiert, dass der Zusatz von Zink und Biotin nicht ausreicht, um die versprochenen Effekte zu erzielen.

Ein weiteres Produkt auf der Liste ist der ‘Menstru Chocbar’ von Innonature. Dieser Schokoriegel soll Frauen durch die Menstruation helfen und diese zu ‘Wohlfühltagen’ machen. Doch laut Foodwatch gibt es keine wissenschaftlichen Beweise für die Wirksamkeit der enthaltenen Inhaltsstoffe wie Vitamin B6 und Eisen. Der hohe Preis von 3,90 Euro pro Riegel wird ebenfalls kritisiert.

Auch die ‘Milka Alpenmilch’ von Mondelez steht in der Kritik. Foodwatch bezeichnet die Preiserhöhung und gleichzeitige Reduzierung der Packungsgröße als Beispiel für ‘Shrinkflation’. Der Preis stieg von 1,49 Euro auf 1,99 Euro, während die Packungsgröße von 100 auf 90 Gramm schrumpfte, was einer versteckten Preiserhöhung von 48 Prozent entspricht.

Beim Thema Nachhaltigkeit gerät der norwegische Räucherlachs von Fish Tales ins Visier. Obwohl das Produkt als nachhaltig beworben wird, verweigert das Unternehmen laut Foodwatch die Auskunft über die konkrete Zuchtfarm. Stattdessen wird der norwegische Konzern Grieg Seafood als Bezugsquelle genannt, dem Tierschutzverstöße vorgeworfen werden.

Schließlich wird die Margarine von Rama, die als ‘100 % natürliche Zutaten’ beworben wird, von Foodwatch kritisiert. Die Organisation identifiziert zahlreiche Zusatzstoffe und industriell hergestellte Zutaten, die im Widerspruch zur Werbeaussage stehen.

Foodwatch fordert die Bundesregierung auf, konsequenter gegen Verbrauchertäuschung vorzugehen. Die Organisation sieht in der neuen Regierung eine Chance, den politischen Willen zu zeigen und den Schutz der Verbraucher zu stärken. Die Abstimmung über den Goldenen Windbeutel 2025 läuft bis zum 13. Juli auf der offiziellen Foodwatch-Seite.

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