PARIS / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Europäische Weltraumorganisation ESA hat in Zusammenarbeit mit OHB System AG ein ambitioniertes Projekt gestartet, das die Erforschung des Universums revolutionieren könnte. Mit der Entwicklung von LISA, dem weltweit ersten weltraumgestützten Gravitationswellenobservatorium, wird ein neues Kapitel in der Astrophysik aufgeschlagen.
Die Europäische Weltraumorganisation ESA und OHB System AG haben offiziell den Startschuss für die Entwicklung von LISA gegeben, einem bahnbrechenden Projekt, das die Beobachtung von Gravitationswellen aus dem Weltraum ermöglichen soll. Diese Wellen sind subtile Verzerrungen der Raumzeit, die durch gewaltige kosmische Ereignisse wie die Kollision von Schwarzen Löchern entstehen. LISA wird aus drei Raumfahrzeugen bestehen, die in einem Abstand von 2,5 Millionen Kilometern zueinander in einer Dreiecksformation um die Sonne kreisen.
Die Bedeutung von LISA liegt nicht nur in der technologischen Meisterleistung, sondern auch in der Möglichkeit, die verborgenen Aspekte des Universums zu erforschen und die bekannten physikalischen Gesetze auf die Probe zu stellen. Die Mission wird es Wissenschaftlern ermöglichen, Gravitationswellen mit niedrigeren Frequenzen zu erfassen, als dies von der Erde aus möglich ist, und so Ereignisse von einer anderen Größenordnung zu entdecken.
Die offizielle Ankündigung der Zusammenarbeit zwischen ESA und OHB erfolgte auf der Internationalen Luftfahrtausstellung in Paris. Mit der Unterzeichnung des Vertrags beginnt nun die industrielle Entwicklung von LISA, bei der OHB eng mit dem LISA-Team zusammenarbeiten wird, um das Design der Raumfahrzeuge abzuschließen und mit dem Bau zu beginnen.
Chiara Pedersoli, CEO von OHB System AG, betont die Bedeutung dieser Mission: “Wir sind stolz darauf, dass ESA und die wissenschaftliche Gemeinschaft uns das Vertrauen schenken, diese bahnbrechende Wissenschaftsmission umzusetzen. Gemeinsam mit unseren Partnern sind wir bereit, LISA zum Leben zu erwecken und unsere Fähigkeit, ‘Gravitationswellen zu surfen’, zu erweitern.”
Die Mission, die für 2035 geplant ist, wird mit einer Ariane-6-Rakete gestartet. Jedes der drei Raumfahrzeuge wird mit einem Paar gold-platinierter Würfel ausgestattet sein, die als Testmassen dienen. Diese Würfel werden frei in speziellen Gehäusen schweben und durch Gravitationswellen winzige Veränderungen in ihrem Abstand zueinander erfahren. Diese Veränderungen werden mit Hilfe von Laserinterferometrie gemessen, einer Technik, die es ermöglicht, Verschiebungen im Abstand der Massen bis auf wenige Milliardstel Millimeter zu erfassen.
Die LISA-Mission ist ein globales Projekt, das die Zusammenarbeit von ESA, ihren Mitgliedsstaaten, der NASA und einem weltweiten Team von Wissenschaftlern umfasst. Verschiedene ESA-Mitgliedsstaaten liefern Schlüsselkomponenten, die diese Pioniermission ermöglichen. Italien und die Schweiz stellen die ultrapräzisen Testmassen bereit, während Deutschland, das Vereinigte Königreich, Frankreich, die Niederlande, Belgien, Dänemark und die Tschechische Republik fortschrittliche Systeme beisteuern, die kleinste Distanzänderungen mit Pikometer-Präzision erkennen können.
Mit LISA wird Europa eine führende Rolle in der Weltraumtechnologie und der fundamentalen Wissenschaft einnehmen. Die Mission wird nicht nur unser Verständnis von Schwarzen Löchern und der Expansion des Universums erweitern, sondern auch neue Einblicke in die Entstehung und Entwicklung von kompakten Doppelsternsystemen in unserer eigenen Galaxie bieten.
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