Deutsche Unternehmen setzen verstärkt auf Künstliche Intelligenz

MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in deutsche Unternehmen nimmt rasant zu. Laut aktuellen Zahlen des ifo Instituts nutzen mittlerweile 40,9 Prozent der Unternehmen KI in ihren Geschäftsprozessen, ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr.

Die zunehmende Verbreitung von Künstlicher Intelligenz in deutschen Unternehmen zeigt, dass diese Technologie längst nicht mehr nur als Zukunftsvision betrachtet wird. Vielmehr ist sie bereits fester Bestandteil der Unternehmensstrategien. Laut Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen, liegt die Herausforderung für viele Unternehmen nun darin, KI sinnvoll in bestehende Abläufe zu integrieren, um Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.

Besonders bemerkenswert ist der Anstieg des KI-Einsatzes im Bauhauptgewerbe, wo der Anteil innerhalb von zwei Jahren von 7,1 auf 25 Prozent gestiegen ist. Auch im Handel hat sich der Anteil der Unternehmen, die auf KI setzen, verdreifacht und liegt nun bei 34 Prozent. Im Verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor ist der Anteil mit über 40 Prozent sogar noch höher.

Spitzenreiter beim Einsatz von KI ist die Werbe- und Marktforschungsbranche, wo über 84 Prozent der Unternehmen auf diese Technologie setzen. Auch IT-Dienstleister und die Automobilindustrie gehören mit Anteilen von 73,7 beziehungsweise 70,4 Prozent zu den Vorreitern. In der Chemie- und Maschinenbaubranche nutzt etwa jedes zweite Unternehmen KI, während Lebensmittelproduzenten, Textilbetriebe und die Gastronomie deutlich zurückhaltender sind.

Ein klarer Trend zeigt sich auch bei der Unternehmensgröße: Während 56 Prozent der Großunternehmen KI bereits aktiv einsetzen, liegt der Anteil bei kleinen und mittleren Unternehmen bei 38 Prozent. Bei Kleinstunternehmen sind es nur 31 Prozent, doch auch hier wächst das Interesse stetig. Viele dieser Betriebe befinden sich derzeit in der Planungs- oder Evaluierungsphase.

Trotz des allgemeinen Aufwärtstrends gibt es weiterhin Branchen mit Nachholbedarf. So gaben 22,2 Prozent der Einzelhändler an, dass KI für sie aktuell kein Thema ist. In der Gastronomie und im Baugewerbe liegt dieser Anteil sogar bei rund 27 Prozent, obwohl die Nutzungszahlen insgesamt gestiegen sind. Laut ifo-Experte Wohlrabe fehlt es hier noch an einer klaren strategischen Ausrichtung.

Die Zahlen verdeutlichen, dass der Einsatz von Künstlicher Intelligenz zunehmend zur Schlüsselkompetenz im Wettbewerb wird. Während einige Branchen bereits fest auf datengetriebene Prozesse setzen, befinden sich andere noch in der Findungsphase. Für viele Unternehmen wird sich in den kommenden Monaten entscheiden, ob sie den Anschluss halten können.

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