WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngste Zusammenarbeit zwischen der Krypto-Börse Coinbase und dem US Secret Service hat zu einer der größten Krypto-Beschlagnahmungen in der Geschichte der Behörde geführt.
Die Krypto-Börse Coinbase hat eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung einer Untersuchung des US Secret Service gespielt, die zur Beschlagnahmung von 225 Millionen US-Dollar führte, die mit Krypto-Investitionsbetrügereien in Verbindung stehen. Diese Operation, die als die größte Krypto-Beschlagnahmung in der Geschichte der Behörde gilt, zeigt die wachsende Bedeutung von Blockchain-Analysen in der Strafverfolgung.
Am 18. Juni reichte das Justizministerium einen Antrag ein, um mehr als 225 Millionen US-Dollar in Kryptowährungen zu beschlagnahmen, die vom Secret Service zurückgewonnen wurden. Diese Gelder wurden angeblich von sogenannten “Pig Butchering”-Betrügern gestohlen, einer Betrugsmasche, bei der Opfer über längere Zeiträume manipuliert werden, um in gefälschte Investitionen zu investieren.
Coinbase erklärte in einem Blogbeitrag, dass es zusammen mit mehreren anderen Börsen an einem “Ermittlungs-Sprint” mit dem Secret Service im Jahr 2024 teilgenommen habe, um Betrugsopfer zu identifizieren, Kettenflüsse zu analysieren und bei der Erstellung eines Falls zur Beschlagnahmung der Kryptowährungen zu helfen. Dabei wurden über 130 Coinbase-Kunden identifiziert, die unwissentlich betrogen wurden, was Verluste in Höhe von 2,3 Millionen US-Dollar darstellt.
Die Ermittlungen führten auch zur Identifizierung von 140 Konten bei der Krypto-Börse OKX, die mit den eingefrorenen Geldern in Verbindung standen. Viele dieser Konten wurden auf Namen von Personen geführt, die in Betrugslagern in Südostasien festgehalten wurden. Diese Erkenntnisse unterstreichen die globale Dimension solcher Betrugsfälle und die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Krypto-Kriminalität.
Ein weiterer wichtiger Akteur in dieser Operation war der Stablecoin-Emittent Tether, der 39 Wallet-Adressen mit den 225 Millionen US-Dollar einfrierte. Diese Gelder wurden hauptsächlich in der eigenen Stablecoin Tether USDT gehalten. Tether verbrannte später alle Token, woraufhin der entsprechende Betrag an neuen USDT-Token ausgegeben und an ein vom Secret Service kontrolliertes Wallet übertragen wurde. Dieser Prozess war auf der Blockchain sichtbar und bot ein Echtzeit-Beispiel dafür, wie Kryptowährungen die Transparenz in Strafverfolgungsoperationen verbessern können.
Diese Entwicklungen zeigen, wie globale Behörden zunehmend in der Lage sind, gestohlene Kryptowährungen zu beschlagnahmen. Im Mai beschlagnahmte die australische Bundespolizei fast 25 Bitcoin, die mit einem Diebstahl von 950 Bitcoin von einer französischen Krypto-Börse im Jahr 2013 in Verbindung stehen. Ähnliche Erfolge wurden auch in Deutschland erzielt, wo im Februar 34 Millionen Euro in Kryptowährungen von einer Plattform beschlagnahmt wurden, die angeblich zur Geldwäsche von Geldern nach einem Hack bei Bybit genutzt wurde.
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