LONDON (IT BOLTWISE) – Die Rolle des US-Militärs im globalen Klimawandel wird oft übersehen, obwohl es als größte Einzelinstitution weltweit für den Verbrauch fossiler Brennstoffe verantwortlich ist.

Die Diskussion um den Klimawandel konzentriert sich häufig auf die Industrie und den Verkehr, doch ein bedeutender Akteur bleibt oft unberücksichtigt: das US-Militär. Als weltweit größter Einzelverbraucher von Energie und Emittent von Treibhausgasen steht es auf einer Stufe mit der gesamten Nation Venezuela. Eine aktuelle Studie der University of Utah beleuchtet erstmals die enge Verbindung zwischen den Militärausgaben und den damit verbundenen Emissionen. Die Forscher um Brett Clark kommen zu dem Schluss, dass eine Reduzierung der Militärausgaben zu erheblichen Einsparungen beim Energieverbrauch und damit auch bei den Emissionen führen könnte.

Die meisten Emissionen des Militärs entstehen nicht in Kampfsituationen, sondern im Alltag, etwa beim Transport von Flotten und Ausrüstung, beim Training von Piloten oder beim Testen von Flugzeugen. Wäre das US-Militär ein eigenständiges Land, würde es auf Platz 47 der größten Emittenten weltweit stehen. Zwischen 2010 und 2019 stieß es insgesamt 636 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalent aus. Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Entscheidungen des Militärs erhebliche Auswirkungen auf die globale Klimapolitik haben können.

Die Studie, die in Zusammenarbeit mit der Penn State University und der University of British Columbia durchgeführt wurde, analysiert die Beziehung zwischen Militärausgaben und Emissionen. Dabei wurde der Energieverbrauch des Militärs von 1975 bis 2022 untersucht und verschiedene Strategien zur Reduzierung der Emissionen in den nächsten zehn Jahren verglichen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Luftfahrt, die 55 % des Energieverbrauchs ausmacht. Ryan Thombs von der Penn State betont, dass eine Reduzierung der Flugaktivitäten entscheidend für die Senkung des Energieverbrauchs sei.

Die Studie zeigt auch, dass die Energieeffizienz des Militärs in den letzten Jahrzehnten gestiegen ist. Trotz eines Anstiegs der Militärausgaben von 464 Milliarden auf 812 Milliarden US-Dollar im Jahr 2022 ist der Treibstoffverbrauch dank effizienterer Ausrüstung und der Schließung von Stützpunkten in den 1990er Jahren um die Hälfte gesunken. Interessanterweise führt eine Erhöhung der Militärausgaben um 1 % zu einem Anstieg des Energieverbrauchs um 0,648 %, während eine Reduzierung der Ausgaben um 1 % den Verbrauch um 1,09 % senkt.

Die Forscher planen, diese asymmetrische Reaktion auf Änderungen der Militärausgaben weiter zu untersuchen. Eine Theorie besagt, dass energieintensive Luftfahrtoperationen bei Budgetkürzungen überproportional betroffen sind. Ebenso wichtig ist, was nicht finanziert wird, wenn die Verteidigungsausgaben steigen. Mehr Geld für das Militär bedeutet weniger öffentliche Mittel für soziale Programme, Gesundheitsversorgung, Bildung und Klimaschutzmaßnahmen.

Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit, das Militär als bedeutenden Faktor in der Klimapolitik zu berücksichtigen. Ignoriert man diesen Aspekt, gefährdet man die Bemühungen zur Eindämmung des Klimawandels. Die Forscher fordern eine verstärkte wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Energieverbrauch der Militärs weltweit, um deren Rolle in der globalen Klimapolitik besser zu verstehen und zu steuern.

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US-Militär: Ein unterschätzter Faktor im Klimawandel
US-Militär: Ein unterschätzter Faktor im Klimawandel (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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