LONDON (IT BOLTWISE) – Die Nutzung von Bitcoin als Unternehmensreserve hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Doch mit der steigenden Anzahl von Unternehmen, die Bitcoin in ihre Bilanzen aufnehmen, wächst auch der Druck auf das Treasury-Modell. Während einige Unternehmen wie Strategy weiterhin erfolgreich sind, stehen andere vor erheblichen Herausforderungen.
Die Idee, Bitcoin als Unternehmensreserve zu nutzen, hat sich seit 2020 stark verbreitet. Ausgelöst durch Michael Saylors Plan, Bitcoin als Absicherung gegen Inflation zu verwenden, haben mittlerweile über 250 Organisationen, darunter öffentliche Unternehmen, private Firmen, ETFs und Pensionsfonds, Bitcoin in ihren Bilanzen. Diese Strategie, die ursprünglich als Schutzmaßnahme gedacht war, hat sich zu einem umfassenden Finanzmodell entwickelt, das von vielen Unternehmen übernommen wurde.
Das Modell basiert auf der Annahme, Kapital zu beschaffen, es in Bitcoin umzuwandeln und auf eine langfristige Wertsteigerung zu warten. Doch die Volatilität des Bitcoin-Preises birgt erhebliche Risiken. Wenn der Aktienkurs eines Unternehmens zu nahe an den Wert seiner Bitcoin-Reserven heranrückt oder diesen unterschreitet, kann das Vertrauen der Investoren schnell schwinden. Ein solcher Vertrauensverlust kann zu einem sogenannten ‘mNAV-Todeskreislauf’ führen, bei dem sinkende Preise den Nettoinventarwert (NAV) erodieren und Unternehmen dazu zwingen, ihre Bitcoin in einem fallenden Markt zu verkaufen.
Ein Bericht von Breed VC beschreibt, wie dieser Kreislauf ausgelöst wird: Ein starker Preisrückgang bei Bitcoin verringert die NAV-Prämie eines Unternehmens, was den Zugang zu neuem Kapital erschwert. Ohne Käufer oder Kreditgeber können Unternehmen ihre Bestände nicht erweitern oder bestehende Bitcoin-Schulden refinanzieren. Wenn Kredite fällig werden oder Margin Calls eintreten, folgen erzwungene Liquidationen, die den Preis weiter drücken und andere Unternehmen in ähnliche Schwierigkeiten bringen.
Glücklicherweise verlassen sich die meisten Bitcoin-Treasuries im Jahr 2025 eher auf Eigenkapitalfinanzierung als auf hohe Verschuldung, was das Risiko einer Ansteckung verringert. Dennoch könnte sich die Situation ändern, wenn Unternehmen aggressiver auf Kreditaufnahme setzen. Stark verschuldete Unternehmen könnten bei einer Entschuldung ihre Gläubiger gefährden und das Vertrauen in das Bitcoin-Treasury-Modell untergraben.
Strategy, das Unternehmen, das von Michael Saylor geführt wird, hat sich als Ausnahme erwiesen. Es hat eine dominierende Position aufgebaut, indem es über eine halbe Million Bitcoin hält. Die Aktie von Strategy wird weiterhin mit einem erheblichen Aufschlag auf den Bitcoin-NAV gehandelt, was das Vertrauen der Investoren widerspiegelt. Diese Prämie basiert nicht nur auf den Bitcoin-Beständen, sondern auch auf der Fähigkeit des Unternehmens, seinen Bitcoin-pro-Aktie-Wert durch eine disziplinierte Kapitalstrategie kontinuierlich zu steigern.
Im Gegensatz zu anderen Unternehmen, die sich stark auf Verschuldung verlassen, verfolgt Strategy eine ausgewogene Strategie zwischen Eigenkapital und Schulden. Es hat neue Aktien zu erhöhten Bewertungen verkauft und die Erlöse in weitere Bitcoin investiert, ohne übermäßige Verwässerung. Auf der Schuldenseite hat es niedrig verzinste Wandelanleihen ausgegeben, die nur in Aktien umgewandelt werden, wenn der Preis von Strategy stark steigt.
Der Blick in die Zukunft zeigt, dass Bitcoin-Treasuries in eine Phase der Konsolidierung eintreten. Nur wenige Unternehmen werden ihre mNAV-Prämien aufrechterhalten können. Schwächere Akteure könnten übernommen werden oder an Bedeutung verlieren. Die wachsende Exposition von ETFs und Pensionsfonds gegenüber Bitcoin erhöht den Druck, zwischen disziplinierter Ausführung und blinder Akkumulation zu unterscheiden.
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