WILMINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Cambridge-Analytica-Skandal, der vor über sieben Jahren die Welt erschütterte, hat nun einen weiteren Meilenstein erreicht. Der Mutterkonzern von Facebook, Meta, hat sich in einem Schadensersatzprozess auf einen Vergleich geeinigt, der den Konzernchef Mark Zuckerberg von einer Aussage vor Gericht bewahrt.
Der Cambridge-Analytica-Skandal, der 2018 ans Licht kam, hat die Diskussion um Datenschutz und die Verantwortung von Technologieunternehmen weltweit neu entfacht. Im Zentrum der Affäre stand die britische Beratungsfirma Cambridge Analytica, die ohne Zustimmung der Nutzer Daten von über 87 Millionen Facebook-Profilen ausgewertet hatte. Diese Daten wurden mutmaßlich genutzt, um politische Kampagnen wie die US-Präsidentschaftswahl 2016 und das Brexit-Referendum zu beeinflussen.
In einem kürzlich angestrengten Schadensersatzprozess warfen Meta-Aktionäre dem Vorstand vor, 2019 im Zuge einer Einigung mit der US-Regierung mehr gezahlt zu haben, als notwendig gewesen wäre. Diese Zahlung sollte sicherstellen, dass Mark Zuckerberg nicht persönlich für das Fehlverhalten im Skandal verantwortlich gemacht wird. Der Prozess, der in Wilmington, Delaware, begann, endete nach nur einem Tag mit einem Vergleich.
Die vorsitzende Richterin Kathaleen McCormick lobte die Parteien für die Einigung, die den Beschuldigten ein Verhör unter Eid erspart. Beobachter hatten gehofft, dass der Prozess mehr Licht in den Skandal bringen würde, insbesondere durch Aussagen hochrangiger Facebook-Manager und Investoren wie Sheryl Sandberg, Marc Andreessen und Peter Thiel. Diese Auftritte entfallen nun durch den Vergleich.
Der Skandal wird in den USA häufig mit dem ersten Wahlsieg von Donald Trump in Verbindung gebracht. Die US-Verbraucherschutzbehörde FTC hatte Facebook vorgeworfen, gegen Datenschutzregeln verstoßen zu haben, indem es Cambridge Analytica Zugang zu den Nutzerdaten gewährte. Im Jahr 2019 zahlte der Konzern eine Geldbuße von fünf Milliarden Dollar.
Die Einigung im aktuellen Prozess verhindert, dass weitere Details über die internen Abläufe bei Facebook ans Licht kommen. Kritiker sehen darin eine verpasste Gelegenheit, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Jason Kint, Chef des US-Digitalverbands DCN, sprach von einer „verpassten Gelegenheit“, öffentlich Rechenschaft abzulegen.
Der Fall zeigt erneut, wie wichtig der Schutz von Nutzerdaten ist und welche Herausforderungen große Technologieunternehmen in Bezug auf Transparenz und Verantwortung bewältigen müssen. Die Diskussion um Datenschutz und die Rolle von sozialen Medien in politischen Prozessen wird weitergehen, während Unternehmen wie Meta versuchen, das Vertrauen der Nutzer zurückzugewinnen.
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