BRÜSSEL / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Entscheidung von Meta, den freiwilligen Kodex der Europäischen Union für die Praxis der Künstlichen Intelligenz nicht zu unterzeichnen, hat in der Tech-Branche für Aufsehen gesorgt.
Die Weigerung von Meta, den freiwilligen Kodex der Europäischen Union für die Praxis der Künstlichen Intelligenz zu unterzeichnen, hat in der Tech-Branche für Aufsehen gesorgt. Der Kodex, der als Ergänzung zur bevorstehenden KI-Gesetzgebung der EU dient, soll Unternehmen helfen, die neuen Vorschriften zu erfüllen. Meta argumentiert jedoch, dass der Kodex rechtliche Unsicherheiten schafft und über die Anforderungen des KI-Gesetzes hinausgeht.
Joel Kaplan, Metas globaler Leiter für öffentliche Angelegenheiten, äußerte sich kritisch zu den Plänen der EU. In einem LinkedIn-Beitrag erklärte er, dass Europa auf dem falschen Weg sei und dass die neuen Vorschriften die Entwicklung und den Einsatz von KI-Modellen in Europa behindern könnten. Insbesondere bemängelte er die Anforderungen an die Dokumentation und die Einschränkungen bei der Nutzung von Daten.
Der EU-Kodex fordert unter anderem, dass Unternehmen regelmäßig Dokumentationen zu ihren KI-Tools aktualisieren und sicherstellen, dass keine urheberrechtlich geschützten Inhalte ohne Erlaubnis verwendet werden. Diese Maßnahmen sollen die Transparenz und Fairness im Umgang mit KI-Technologien fördern. Doch Kritiker wie Meta sehen darin eine Überregulierung, die Innovationen hemmen könnte.
Die EU verfolgt mit ihrem KI-Gesetz einen risikobasierten Ansatz, der bestimmte Anwendungen von Künstlicher Intelligenz als „unvertretbares Risiko“ einstuft und verbietet. Dazu gehören etwa die kognitive Verhaltensmanipulation und das soziale Scoring. Andere Anwendungen, wie biometrische Identifizierung und Gesichtserkennung, werden als „hochriskant“ eingestuft und unterliegen strengen Auflagen.
Weltweit führende Tech-Unternehmen wie Alphabet, Microsoft und OpenAI haben ebenfalls Bedenken geäußert und die EU aufgefordert, die Einführung der neuen Regeln zu verzögern. Die Europäische Kommission bleibt jedoch bei ihrem Zeitplan und hat kürzlich Leitlinien für Anbieter von KI-Modellen veröffentlicht, die ab dem 2. August in Kraft treten.
Diese Leitlinien betreffen insbesondere Anbieter von „allgemeinen KI-Modellen mit systemischem Risiko“, zu denen auch Meta gehört. Unternehmen, die solche Modelle vor dem 2. August auf den Markt gebracht haben, müssen bis 2027 die neuen Vorschriften erfüllen. Die Debatte um die Regulierung von Künstlicher Intelligenz in Europa wird somit weiter anhalten und könnte weitreichende Auswirkungen auf die Branche haben.
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