PEKING / LONDON (IT BOLTWISE) – In einer deutlichen Ansprache hat Chinas Präsident Xi Jinping lokale Regierungen vor den Gefahren übermäßiger Investitionen in Künstliche Intelligenz und Elektrofahrzeuge gewarnt.
Chinas Präsident Xi Jinping hat eine klare Warnung an lokale Regierungen ausgesprochen, die sich in übermäßige Investitionen in Künstliche Intelligenz und Elektrofahrzeuge stürzen. Diese Investitionen haben zu einem intensiven Preiswettbewerb geführt, der die Deflation in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt anheizt. Xis Kommentare, die sich gegen sogenannte ‘Drei-Klopf-Beamte’ richten, die sich der Verantwortung für riskante Investitionspläne entziehen, verstärken die Erwartungen, dass Peking in die KI-, EV- und andere überinvestierte Industrien eingreifen wird.
Xi stellte in Frage, ob alle Provinzen des Landes in diese Branchen investieren müssen und äußerte seine Bedenken auf der selten abgehaltenen Zentralen Stadtarbeitskonferenz der Kommunistischen Partei. Seine Äußerungen wurden auf der Titelseite des Parteiorgans, der Volkszeitung, veröffentlicht, was ihre Bedeutung unterstreicht. Diese folgen einer Reihe offizieller Stellungnahmen, die den sogenannten ‘Neijuan’ oder ‘Involution’ kritisieren – Preiswettbewerbe in Branchen mit Überkapazitäten.
Xi kritisierte Beamte, die unüberlegte Entscheidungen treffen und sich dann aus der Verantwortung stehlen. In ganz China, auch in abgelegenen Regionen wie Xinjiang und der Inneren Mongolei, haben lokale Regierungen begonnen, Datenzentren zu errichten, um vom Boom der KI-Nutzung zu profitieren. Doch viele dieser Projekte leiden unter einem Mangel an technischem Know-how und haben wertvolle Chip-Ressourcen verschwendet.
Im Bereich der Elektrofahrzeuge haben zahlreiche Hersteller in heftige Preiswettbewerbe verwickelt, die ihre Gewinne beeinträchtigt und Handelspartner verärgert haben, die befürchten, dass Chinas ungewöhnlich niedrige Preise die Branche weltweit untergraben. Xi betonte, dass man sich nicht nur auf das Wachstum des BIP und die Anzahl der großen Projekte konzentrieren sollte, sondern auch auf die Höhe der Schulden. Probleme sollten nicht auf zukünftige Generationen abgewälzt werden.
Diese Bemerkungen und die Kampagne der Partei gegen die Involution stellen eine bedeutende Kehrtwende im Vergleich zum Vorjahr dar, als Xi während eines Besuchs in Frankreich bestritt, dass es in China Überkapazitäten gebe. Ökonomen sagen, dass China die längste Phase deflationären Drucks seit den 1990er Jahren durchläuft, mit einem Rückgang des BIP-Deflators über neun aufeinanderfolgende Quartale.
Dies hat Spekulationen ausgelöst, dass die Regierung direkt in Branchen eingreifen wird, um Kapazitäten zu reduzieren oder Preise anzuheben. Bereits jetzt sind Branchen dabei, Maßnahmen gegen die ‘Involution’ zu ergreifen. Analysten von HSBC berichteten, dass Unternehmen, die Photovoltaikglas für die Solarindustrie produzieren, eine kollektive Produktionsreduzierung um 30 Prozent ab Juli angekündigt haben, während Branchenverbände von Zement, Stahl und Bauwesen ebenfalls Anpassungen vornehmen wollen.
In der KI-Branche gibt es Berichte über ein wachsendes Problem von ungenutzten Chips in neu errichteten Datenzentren. Ein Investor in diesem Sektor sagte, dass die Warnung vor Überinvestitionen in KI wahrscheinlich nicht den Kapitalfluss in Technologiezentren wie Peking und Shenzhen beeinträchtigen wird, sondern eher als ‘gezielt auf kleinere Städte’ interpretiert wird, die ebenfalls auf den KI-Zug aufgesprungen sind.
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