SAN FRANCISCO / LONDON (IT BOLTWISE) – Airbnb hat im zweiten Quartal 2025 beeindruckende Zahlen vorgelegt, die dennoch nicht ausreichten, um die Anleger zu überzeugen. Trotz eines Gewinnanstiegs und eines Umsatzwachstums reagierte der Aktienmarkt skeptisch, was auf tiefere Bedenken hinsichtlich des Geschäftsmodells und der zukünftigen Wachstumschancen hinweist.

Airbnb, der weltweit bekannte Ferienwohnungsvermittler, hat im zweiten Quartal 2025 seine Gewinnprognosen übertroffen. Der Gewinn je Aktie stieg auf 1,03 US-Dollar, während Analysten lediglich 0,937 US-Dollar erwartet hatten. Auch der Umsatz konnte sich mit 3,096 Milliarden US-Dollar deutlich gegenüber dem Vorjahr verbessern. Doch trotz dieser positiven Zahlen fiel der Aktienkurs nachbörslich um fast sechs Prozent. Dies wirft Fragen auf, warum der Markt so reagiert, obwohl die Zahlen auf den ersten Blick positiv erscheinen.
Ein wesentlicher Grund für die Skepsis der Investoren könnte in der Wahrnehmung des Geschäftsmodells von Airbnb liegen. Als Plattform, die keine eigenen Immobilien besitzt, sondern lediglich als Vermittler agiert, ist Airbnb stark von den Marktbedingungen abhängig. Bei Unsicherheiten im Reisemarkt, wie sie derzeit durch politische und wirtschaftliche Faktoren bestehen, kann dies zu einem Rückgang der Buchungen führen, was sich direkt auf die Einnahmen auswirkt.
Besonders das internationale Geschäft von Airbnb steht unter Druck. Während der US-Markt stabil bleibt, sieht sich das Unternehmen in Europa und Asien mit Herausforderungen konfrontiert. In vielen europäischen Städten wie Amsterdam, Barcelona und Berlin werden Airbnb-Angebote durch regulatorische Maßnahmen eingeschränkt. Diese Städte versuchen, den Wohnraum für Einheimische zu schützen und den Einfluss von Touristenunterkünften zu begrenzen. In Asien hingegen erholt sich der Tourismus langsamer als erwartet, was ebenfalls die Wachstumschancen von Airbnb beeinträchtigt.
Die Plattformökonomie von Airbnb, die einst als Paradebeispiel für den Plattformkapitalismus galt, zeigt Risse im Fundament. Die Margen stehen unter Druck, da die Kundenakquise teurer wird und der Wettbewerb durch spezialisierte Anbieter zunimmt. Zudem wächst der politische Gegenwind, da viele Städte mehr Wohnraum für Einheimische fordern und nicht mehr Renditeobjekte für Touristen.
Airbnb hatte 2021 einen der spektakulärsten Börsengänge der letzten Jahre hingelegt, doch seitdem schwankt der Aktienkurs zwischen Euphorie und Ernüchterung. Das aktuelle Quartal zeigt, dass das Unternehmen zwar profitabel ist, aber es fehlen klare Impulse für neues Wachstum. Investoren erwarten mehr als nur eine höhere Buchungszahl; sie suchen nach neuen Märkten, Geschäftsmodellen oder technologischen Innovationen. Doch Airbnb bleibt vage und setzt auf inkrementelle Optimierungen und KI-basierte Vorschläge bei der Unterkunftssuche.
Der Ausblick auf das dritte Quartal bleibt vorsichtig. Airbnb erwartet moderate Buchungssteigerungen, vor allem in Nordamerika, während in Europa saisonale Schwankungen und in Asien eine langsame Erholung prognostiziert werden. Das Management betont die robuste Nachfrage nach authentischen Reiseerlebnissen und den stabilen Cashflow, doch Analysten vermissen den visionären Impuls für die Zukunft.

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