AUGSBURG / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Getriebehersteller Renk, bekannt für seine führende Position im Bereich Panzergetriebe, plant eine bedeutende Erweiterung seiner Produktpalette. In Zusammenarbeit mit dem Münchner Startup ARX Robotics sollen unbemannte Bodenfahrzeuge entwickelt werden, die das Potenzial haben, die Dynamik auf dem Gefechtsfeld grundlegend zu verändern.
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Der Rüstungsboom der letzten Jahre hat Renk volle Auftragsbücher beschert, und das Unternehmen sieht nun die Gelegenheit, seine Marktposition weiter auszubauen. Mit einem Umsatz von 1,14 Milliarden Euro im Jahr 2024 und einem Marktanteil von rund 70 Prozent bei Panzergetrieben ist Renk bereits ein globaler Marktführer. Doch die Zukunft liegt in der Entwicklung unbemannter, gepanzerter Bodenfahrzeuge, die in Zusammenarbeit mit ARX Robotics entstehen sollen.
Diese sogenannten UGVs (Unmanned Ground Vehicles) könnten ab 2030 auf den Markt kommen und in Kombination mit schweren Kampfpanzern operieren. Der Renk-Chef Alexander Sagel betont die Bedeutung der Mobilität in modernen Duellsituationen, eine Erkenntnis, die auch aus den Erfahrungen des Ukraine-Kriegs hervorgeht. Die neuen Fahrzeuge sollen eine Geschwindigkeit von bis zu 90 km/h erreichen und könnten die Art und Weise, wie Gefechte geführt werden, revolutionieren.
Technologisch arbeitet Renk an neuen Getriebelösungen, die nicht nur für leichte Panzer bis 15 Tonnen, sondern auch für schwere Kampfpanzer wie den Leopard oder den südkoreanischen K2 geeignet sind. Die Partnerschaft mit ARX Robotics zielt darauf ab, die Produktion zu skalieren und internationale Märkte zu erschließen. Das Betriebssystem Mithra von ARX Robotics wird dabei eine Schlüsselrolle spielen, indem es Automatisierungs- und Digitalisierungsfunktionen für zukünftige Flotten bereitstellt.
Der Markt für Rüstungsgüter wächst stetig, und Renk plant, in den nächsten Jahren 500 Millionen Euro in den Ausbau seiner Produktionskapazitäten zu investieren. Dies soll an den bestehenden Standorten geschehen, ohne dass neue Werke gebaut werden müssen. Die Bundeswehr plant in den kommenden zehn Jahren die Beschaffung von 1000 zusätzlichen Kampfpanzern, was den Bedarf an fortschrittlichen Getriebelösungen weiter steigern könnte. Die Entwicklungen bei Renk und ARX Robotics könnten somit nicht nur die Rüstungsindustrie, sondern auch die strategische Planung von Streitkräften weltweit beeinflussen.
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