STUTTGART / LONDON (IT BOLTWISE) – Porsche hat beschlossen, sein ambitioniertes Cellforce-Projekt zur Entwicklung von Hochleistungsbatteriezellen nach nur zwei Jahren zu beenden. Diese Entscheidung führt zu erheblichen Stellenkürzungen und wirft Fragen über die Zukunft der Eigenentwicklung in der Batterietechnologie auf.

Porsche hat sich entschieden, das Cellforce-Projekt, das einst als Vorzeigeinitiative für die Entwicklung von Hochleistungsbatteriezellen galt, nach nur zwei Jahren einzustellen. Diese Entscheidung führt zu massiven Stellenkürzungen, wobei über zwei Drittel der Belegschaft am Standort Kirchentellinsfurt betroffen sind. Die Ankündigung kommt nicht überraschend, da Porsche bereits im April intern kommuniziert hatte, sich von der eigenständigen Zellfertigung zu verabschieden.
Das Cellforce-Projekt wurde ursprünglich als große Technologieoffensive präsentiert, unterstützt von Partnern wie BASF und Group14 sowie mit staatlichen Fördermitteln in Höhe von rund 60 Millionen Euro. Ziel war es, sich im Bereich der Batterieproduktion unabhängiger zu machen und bis zu 1.000 Fahrzeuge jährlich mit den entwickelten Hochleistungszellen zu beliefern. Doch trotz der Investitionen und der hohen Erwartungen hat es nie eine serienreife Batterie aus dem Werk geschafft.
Die Einstellung des Projekts hat nicht nur finanzielle, sondern auch strategische Auswirkungen. Porsche verliert damit einen möglichen technologischen Vorsprung im Luxussegment und wird künftig stärker von externen Zellzulieferern abhängig sein. Diese Abhängigkeit könnte sich als problematisch erweisen, da Zulieferer wie CATL, LG oder Panasonic die Preise diktieren. Für einen Premiumhersteller wie Porsche, der sich durch technologische Eigenständigkeit differenzieren möchte, ist dies ein Dilemma.
Die Entscheidung hat auch politische Implikationen, da staatliche Fördermittel in das Projekt geflossen sind. Das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg prüft nun, ob diese Mittel zurückgefordert werden müssen, was die Reputation von Porsche weiter belasten könnte. Analysten sehen den Schritt ambivalent: Kurzfristig entlastet der Ausstieg die Finanzen, langfristig verliert Porsche jedoch an technologischer Eigenständigkeit und Differenzierungspotential.

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