WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Tesla steht erneut im Fokus der US-Behörden. Die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) hat eine Untersuchung gegen den Elektroautohersteller eingeleitet, da dieser Unfallberichte mit erheblicher Verzögerung eingereicht haben soll. Dies könnte weitreichende Konsequenzen für Teslas Ambitionen im Bereich autonomer Fahrzeuge haben.

Die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) hat im August 2025 eine umfassende Untersuchung gegen Tesla gestartet. Der Grund: Der Elektroautohersteller soll zahlreiche Unfallberichte erst Monate nach den eigentlichen Vorfällen eingereicht haben. Diese Verzögerungen betreffen Unfälle, bei denen Teslas Autopilot- oder Full-Self-Driving-Systeme im Einsatz waren. Laut den gesetzlichen Vorgaben müssen solche Vorfälle innerhalb von fünf Tagen gemeldet werden. Die NHTSA hat zahlreiche Berichte identifiziert, die deutlich später eingereicht wurden, was nun zu einem Audit-Verfahren gegen Tesla führt.
Tesla hat seit 2021 insgesamt 2.308 Unfälle mit seinen Fahrassistenzsystemen gemeldet, was fast 90 Prozent aller registrierten Fälle dieser Art ausmacht. Diese hohe Zahl ist teilweise darauf zurückzuführen, dass Tesla Marktführer im Bereich der teilautomatisierten Fahrzeuge ist. Die verspäteten Meldungen erklärt Tesla mit einem inzwischen behobenen Problem bei der Datenerfassung. Die NHTSA wird nun prüfen, ob diese Erklärung ausreicht und welche Maßnahmen Tesla ergriffen hat, um solche Verzögerungen in Zukunft zu vermeiden.
Parallel zu den Ermittlungen wegen verspäteter Meldungen untersucht die NHTSA seit Oktober auch Probleme bei widrigen Sichtverhältnissen, die zu mehreren Unfällen geführt haben sollen. Betroffen sind 2,4 Millionen Fahrzeuge, was nahezu der gesamten Tesla-Flotte in den USA entspricht. Diese rechtlichen Herausforderungen kommen zu einem ungünstigen Zeitpunkt für Tesla, da das Unternehmen bereits mit schwachen Verkaufszahlen und Boykottaufrufen aufgrund politischer Aussagen von Elon Musk zu kämpfen hat.
Die regulatorischen Hürden könnten auch die Robotaxi-Ambitionen von Tesla beeinträchtigen. In Austin, Texas, sind bereits erste autonome Fahrzeuge im Einsatz, und in San Francisco verkehren Robotaxis unter Aufsicht einer Sicherheitsperson. Investoren setzen große Hoffnungen in das Robotaxi-Geschäft als zukünftigen Wachstumstreiber. Doch die NHTSA könnte bei wiederholten Verstößen Geldstrafen von bis zu 27.874 US-Dollar pro Verstoß und Tag verhängen, was potenziell zu Gesamtstrafen von bis zu 139 Millionen US-Dollar führen könnte. Diese zusätzlichen Compliance-Kosten könnten die Kommerzialisierung autonomer Services verlangsamen.


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