WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Federal Reserve hat den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte gesenkt, was keine Überraschung für die Märkte darstellt. Diese Entscheidung kommt inmitten gemischter Signale aus der US-Wirtschaft, darunter eine anhaltend hohe Inflation und ein schwächelnder Arbeitsmarkt. Die Zinssenkung soll die Wirtschaft ankurbeln und die Kreditvergabe erleichtern, während die Attraktivität des US-Dollars sinkt.

Die jüngste Entscheidung der Federal Reserve, den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte zu senken, war von vielen Analysten erwartet worden. Diese Maßnahme erfolgt vor dem Hintergrund einer US-Wirtschaft, die mit gemischten Signalen zu kämpfen hat. Während die Inflation weiterhin über dem Zielwert liegt, zeigt der Arbeitsmarkt Anzeichen von Schwäche. Die Fed hofft, durch die Senkung des Zinssatzes die Wirtschaft zu stimulieren und die Kreditvergabe zu erleichtern.
Seit Dezember 2024 hatte der Leitzins in einer Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent verharrt. Mit der aktuellen Anpassung liegt er nun zwischen 4,00 und 4,25 Prozent. Diese Entscheidung ist Teil der Bemühungen der Fed, ihr doppeltes Mandat zu erfüllen: die Preisstabilität zu sichern und die maximale Beschäftigung zu fördern. Niedrigere Zinsen machen Kredite für Unternehmen und Verbraucher günstiger, was die Wirtschaft ankurbeln und Arbeitsplätze schaffen kann.
Ein weiterer Effekt der Zinssenkung ist die Abwertung des US-Dollars, was den Euro aufwertet. Europäische Touristen könnten bei Reisen in die USA von einem günstigeren Wechselkurs profitieren. Bereits vor der eigentlichen Zinsentscheidung war der Euro auf etwa 1,18 US-Dollar gestiegen, was den Umtausch für Euro-Zahler attraktiver macht.
Die Arbeitsmarktzahlen in den USA waren zuletzt hinter den Erwartungen zurückgeblieben, was ein wesentlicher Grund für die Zinssenkung war. Eine unüblich große Revision der Beschäftigungszahlen zeigt, dass in den zwölf Monaten bis März 2025 deutlich weniger Stellen geschaffen wurden als erwartet. Dies deutet darauf hin, dass das Wirtschaftswachstum langsamer verläuft als gedacht, was die Fed zu einer vorsichtigen Zinspolitik veranlasst.
Bei der Abstimmung über die Zinssenkung gab es nur einen Abweichler unter den zwölf stimmberechtigten Mitgliedern des Fed-Vorstands. Stephen Miran, ein Vertrauter von Donald Trump, sprach sich für eine größere Senkung aus, was jedoch nicht die Mehrheit fand. Trotz des Drucks aus dem Weißen Haus, der wohl eine untergeordnete Rolle spielte, bleibt die Frage, wie unabhängig die Fed in Zukunft agieren wird.
Die Zinssenkung könnte auch Auswirkungen auf die internationalen Finanzmärkte haben. Eine schwächere US-Währung könnte den Handelspartnern der USA zugutekommen, während die Attraktivität von US-Anlagen sinkt. Die Fed wird weiterhin die wirtschaftlichen Entwicklungen genau beobachten, um ihre Geldpolitik entsprechend anzupassen.

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