BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius hat sich gegen Forderungen ausgesprochen, russische Flugzeuge abzuschießen, die den NATO-Luftraum verletzen. Er plädiert für Zurückhaltung und warnt vor einer Eskalationsfalle, die von Russland gestellt werden könnte.

Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius hat sich entschieden gegen Forderungen ausgesprochen, russische Flugzeuge abzuschießen, die den NATO-Luftraum verletzen. Er betonte, dass solche Maßnahmen kontraproduktiv seien und stattdessen eine Politik der Zurückhaltung verfolgt werden sollte. Diese Äußerungen kamen nach mehreren Vorfällen, bei denen russische Militärflugzeuge in den Luftraum der NATO eingedrungen waren.
Pistorius wies darauf hin, dass die Verletzungen des Luftraums zwar gefährlich seien und das Risiko eines Unfalls oder Missverständnisses bergen, jedoch kein aggressives Verhalten der russischen Piloten erkennbar gewesen sei. Er erklärte, dass für eine physische Intervention eine erkennbare Aggressivität Voraussetzung sei, die bisher nicht gegeben war.
Bei einer Pressekonferenz nach einem Treffen mit seinem schwedischen Amtskollegen Pål Jonson warnte Pistorius davor, auf „leichtfertige Forderungen, etwas vom Himmel zu holen“, einzugehen. Er betonte, dass die NATO nicht in die von Russlands Präsident Wladimir Putin gestellte Eskalationsfalle tappen solle. „Besonnenheit ist keine Feigheit, sondern Verantwortung gegenüber dem eigenen Land und dem Frieden in Europa“, so Pistorius.
Die Forderungen, russische Militärflugzeuge abzuschießen, die in den NATO-Luftraum eindringen, sind in der öffentlichen Diskussion aufgetaucht, nachdem Anfang September etwa 20 Drohnen über Polen geflogen waren. Der tschechische Präsident Petr Pavel, ein ehemaliger NATO-General, argumentierte, dass das Abschießen russischer Flugzeuge eine Option für das Bündnis sein sollte, da nach dem Abschuss eines russischen Flugzeugs durch die Türkei im Jahr 2015 die russischen Provokationen aufgehört hätten.
Die NATO und viele ihrer Mitgliedsstaaten haben separat erklärt, dass sie bereit sind, ihren Luftraum zu verteidigen, notfalls auch mit Gewalt. Der deutsche Verteidigungschef beschrieb, wie deutsche und schwedische Alarmstaffeln koordiniert auf ein russisches Aufklärungsflugzeug reagierten, das am Wochenende gefährliche Tiefflüge über der Ostsee durchführte und sicherstellten, dass es den NATO-Luftraum schnell verließ.
Schweden ist das neueste Mitglied der NATO-Allianz, nachdem es 2024 seine langjährige Neutralität aufgegeben hat. Neben der gemeinsamen Abwehr russischer Flugzeuge betonten die beiden Minister die Vertiefung der Beziehungen ihrer Länder, insbesondere im Verteidigungsbereich. Zu den bevorstehenden gemeinsamen Beschaffungsprojekten gehören der Kauf von IRIS-T SLM Luftabwehrraketen im Rahmen der European Sky Shield Initiative sowie in Schweden hergestellte Schneefahrzeuge.
Schwedische Verteidigungshersteller könnten auch von der bevorstehenden Ausmusterung der in Deutschland stationierten E-3 Sentry Airborne Warning and Control System (AWACS)-Flugzeuge der NATO profitieren. Dies würde Berlin mit einer erheblichen Fähigkeitslücke in der nationalen luftgestützten Frühwarnung und Kontrolle zurücklassen. Pistorius erklärte am Dienstag, dass die schwedische Saab GlobalEye in der „Pole Position“ sei, diese Kapazitätslücke zu schließen, obwohl noch keine Entscheidung getroffen wurde.

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