Globale Lebenserwartung erreicht Vor-Pandemie-Niveau

ATLANTA / LONDON (IT BOLTWISE) – Die globale Lebenserwartung hat sich nach den pandemiebedingten Rückgängen wieder erholt. Während die Menschen im Durchschnitt 20 Jahre länger leben als 1950, gibt es jedoch alarmierende Trends bei den Todesraten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Diese Entwicklung wirft neue Herausforderungen für die globale Gesundheitsversorgung auf.

Die globale Lebenserwartung hat sich nach den pandemiebedingten Rückgängen wieder erholt und erreicht nun wieder das Niveau vor der Pandemie. Laut einer neuen Studie, die in der Fachzeitschrift The Lancet veröffentlicht wurde, leben Menschen heute im Durchschnitt 20 Jahre länger als 1950. Diese positive Entwicklung wird jedoch durch besorgniserregende Trends bei den Todesraten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen überschattet.

Im Jahr 2023 betrug die Lebenserwartung für Frauen 76,3 Jahre und für Männer 71,5 Jahre. Diese Zahlen spiegeln eine Rückkehr zu den Werten vor der Pandemie wider, nachdem sie während der COVID-19-Krise gesunken waren. COVID-19, das 2021 noch die häufigste Todesursache war, ist 2023 auf den 20. Platz zurückgefallen. Herzkrankheiten und Schlaganfälle sind wieder die führenden Todesursachen weltweit.

Die Todesfälle durch Infektionskrankheiten sind weltweit rückläufig, was auf einen Rückgang von Masern, Durchfallerkrankungen und Tuberkulose zurückzuführen ist. Nichtübertragbare Krankheiten machen nun etwa zwei Drittel der globalen Mortalität und Morbidität aus. Während die Sterblichkeitsraten für Herzkrankheiten und Schlaganfälle seit 1990 gesunken sind, sind die Raten für Diabetes, chronische Nierenerkrankungen und Alzheimer gestiegen.

Ein wachsendes Problem stellt die steigende Sterblichkeitsrate unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen dar. In Nordamerika ist die Todesrate bei 20- bis 39-Jährigen aufgrund von Suizid, Drogenüberdosis und hohem Alkoholkonsum gestiegen. Auch in Osteuropa und der Karibik sowie in Teilen Afrikas sind die Todesraten bei jungen Menschen gestiegen, was auf Infektionskrankheiten und unabsichtliche Verletzungen zurückzuführen ist.

Die Studie hebt die dringende Notwendigkeit hervor, die Gesundheitsprioritäten zu erweitern, insbesondere für Jugendliche und junge Erwachsene. Die Forscher warnen, dass die jahrzehntelangen Bemühungen, die Gesundheitslücken in einkommensschwachen Regionen zu schließen, durch Kürzungen der internationalen Hilfe gefährdet sind. Diese Länder sind auf globale Gesundheitsfinanzierung angewiesen, um lebensrettende Grundversorgung, Medikamente und Impfstoffe bereitzustellen.

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