Nestlé plant umfassenden Schuldenabbau durch strategische Verkäufe

VEVEY / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Schweizer Nahrungsmittelgigant Nestlé hat angekündigt, seinen Schuldenberg von rund 60 Milliarden Franken in den kommenden Jahren signifikant zu reduzieren. Finanzchefin Anna Manz erklärte, dass dies durch strategische Verkäufe, insbesondere im Mineralwassergeschäft, erreicht werden soll. Auch die Beteiligung an L’Oréal könnte zur Diskussion stehen, um finanzielle Mittel zu generieren.

Der weltweit bekannte Nahrungsmittelkonzern Nestlé hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, seine Schuldenlast von derzeit etwa 60 Milliarden Franken zu verringern. Diese Entscheidung kommt in einer Zeit, in der das Unternehmen seine finanzielle Stabilität stärken und seine strategische Ausrichtung neu justieren möchte. Finanzchefin Anna Manz betonte in einer Telefonkonferenz, dass der Schuldenabbau mehrere Jahre in Anspruch nehmen wird, da die Nettoverschuldung Ende Dezember 2024 beim 2,9-fachen des bereinigten operativen Gewinns (EBITDA) lag.

Ein wesentlicher Bestandteil der Schuldenreduktionsstrategie ist der geplante Verkauf oder Teilverkauf des Mineralwassergeschäfts. Nestlé sucht bereits seit Monaten nach einem geeigneten Partner, um dieses Vorhaben umzusetzen. Das Wasser-Portfolio wird als Schlüssel zur Reduzierung der Schulden angesehen, da es erhebliche finanzielle Mittel freisetzen könnte. Diese Maßnahmen sind Teil eines umfassenderen Plans, die finanzielle Flexibilität des Unternehmens zu erhöhen.

Ein weiterer potenzieller Schritt zur Generierung von Kapital könnte die Reduzierung der 20-prozentigen Beteiligung an dem französischen Konsumgüterkonzern L’Oréal sein. Obwohl CEO Philipp Navratil die Beteiligung als stark und gut bezeichnet, ist sie nicht als strategisch, sondern als finanzielles Investment eingestuft. Die Entscheidung über einen möglichen Verkauf wird regelmäßig mit dem Verwaltungsrat diskutiert, um das Wachstum von Nestlé optimal zu fördern.

Die Zunahme der Verschuldung von Nestlé in den letzten Jahren ist vor allem auf Aktienrückkäufe und eine verringerte Eigenkapitalbasis zurückzuführen. Zwischen 2014 und 2024 stieg die Nettoverschuldung von rund 12 Milliarden auf 60 Milliarden Franken. Die ZKB schätzt, dass durch die Reduktion der L’Oréal-Beteiligung sowie durch Teilverkäufe im Wasser- und Vitamingeschäft bis zu 10 Milliarden Franken eingenommen werden könnten. Diese Schritte sind entscheidend, um die finanzielle Gesundheit des Unternehmens langfristig zu sichern.

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