Amerikaner bevorzugen eine vielfältigere Gesellschaft

LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass die Mehrheit der Amerikaner eine vielfältigere Gesellschaft bevorzugt, als sie derzeit existiert.

Eine kürzlich veröffentlichte Studie hat das weit verbreitete Missverständnis widerlegt, dass die meisten Amerikaner die zunehmende Vielfalt als Problem betrachten. Die Untersuchung, die von Forschern der Universitäten Kopenhagen, Yale und Chicago durchgeführt wurde, ergab, dass die Mehrheit der Amerikaner, einschließlich vieler weißer Christen, eine ethnisch, rassisch und religiös vielfältigere Nation bevorzugt. Nur ein kleiner Teil der Befragten befürwortete die Idee einer homogenen Gesellschaft.

Die Forscher führten im August 2021 eine Online-Umfrage mit 986 amerikanischen Erwachsenen durch, die die demografische Zusammensetzung der USA widerspiegeln sollte. Die Teilnehmer wurden gebeten, die tatsächliche rassische und religiöse Zusammensetzung des Landes zu schätzen und dann zu beschreiben, wie sie sich eine ideale Verteilung vorstellen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Amerikaner die Anteile von Weißen und Protestanten unterschätzten und die Präsenz kleinerer Gruppen wie Muslime und Hindus überschätzten.

Interessanterweise wählten die meisten Teilnehmer eine Vision, die vielfältiger war als die Realität. Zwei Drittel der Befragten gaben an, dass sie sich eine ethnisch und rassisch vielfältigere USA wünschen würden, als sie 2020 war. Sogar unter den weißen Christen unterstützten fast zwei Drittel eine demografische Vision, die vielfältiger ist als der nationale Durchschnitt.

Die politische Orientierung spielte eine gewisse Rolle bei den demografischen Präferenzen und Wahrnehmungen. Menschen an den politischen Extremen, sowohl links als auch rechts, waren tendenziell genauer in der Schätzung der tatsächlichen demografischen Verhältnisse, während politisch neutrale Personen die größten Fehler machten. Dennoch waren die idealen demografischen Präferenzen auch unter Konservativen im Allgemeinen inklusiv.

Diese Ergebnisse stehen im Einklang mit historischen Mustern des amerikanischen Pluralismus. Von den frühen Schriften James Madisons über die Vorteile des Ausgleichs von „Fraktionen“ in der Gesellschaft bis hin zu modernen multikulturellen Politiken, die rassische, ethnische und religiöse Unterschiede anerkennen und feiern, hat die USA lange Raum für identitätsbasierte Vielfalt geschaffen.

Die Forscher betonen, dass Multikulturalismus, nicht Ethnonationalismus, das Fundament und die gewünschte Zukunft der Vereinigten Staaten ist. Dennoch sollte die Präsenz einer kleinen Minderheit, die ausschließende Ideale unterstützt, nicht ignoriert werden, da diese extremen Ansichten auf Gemeinschafts- und nationaler Ebene erhebliche Auswirkungen haben können.

Diese Studie ergänzt eine weitere Untersuchung, die 2024 veröffentlicht wurde und zeigte, dass Amerikaner die Unterstützung anderer für Vielfalt und Inklusion stark unterschätzen. Wenn Teilnehmer über die tatsächlichen hohen Unterstützungswerte informiert wurden, waren sie eher bereit, Diskriminierung zu konfrontieren und inklusive Verhaltensweisen anzunehmen.

Zusammen zeichnen die beiden Studien ein konsistentes Bild: Trotz einer lauten und manchmal feindlichen politischen Diskussion über Rasse, Religion und Einwanderung scheinen die meisten Amerikaner inklusive Werte darüber zu haben, wer in ihrem Land dazugehört. Während ein kleiner Prozentsatz der Bevölkerung tatsächlich eine homogene nationale Identität bevorzugen mag, umfasst das Ideal der überwältigenden Mehrheit ein Mosaik aus rassischen und religiösen Hintergründen.

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