Axiom-4-Mission verzögert sich aufgrund von Flüssigsauerstoffleck

FLORIDA / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine geplante Mission zur Internationalen Raumstation (ISS) wurde aufgrund eines Flüssigsauerstofflecks verschoben. Dies ist bereits die zweite Verzögerung der Axiom-4-Mission innerhalb weniger Tage, nachdem der ursprüngliche Starttermin am 10. Juni wegen ungünstiger Wetterbedingungen abgesagt wurde.

Die Axiom-4-Mission, eine Zusammenarbeit zwischen dem US-amerikanischen Raumfahrtunternehmen Axiom Space, der NASA und SpaceX, steht vor einer weiteren Herausforderung. Ein Flüssigsauerstoffleck hat den Start der Mission verzögert, die ursprünglich am 11. Juni stattfinden sollte. Axiom Space erklärte, dass zusätzliche Zeit benötigt wird, um das Leck zu reparieren, das während der Inspektionen nach einem statischen Feuertest des Boosters entdeckt wurde.

Die Mission verfolgt mehrere Ziele: den Aufbau kommerzieller Erfahrung in der bemannten Raumfahrt, die Durchführung wissenschaftlicher Forschungen im Orbit, die Vorbereitung auf Axioms eigene kommerzielle Raumstation und die Ausbildung internationaler Astronauten. Besonders symbolisch ist die Teilnahme mehrerer Länder, darunter Indien, die durch Partnerschaften mit Unternehmen wie Axiom und SpaceX ihr Engagement in der kommerziellen Raumfahrt vertiefen.

Ein Sprecher der Indian Space Research Organisation (ISRO) bestätigte, dass während eines sieben Sekunden dauernden Heißlauftests auf der Startrampe ein Flüssigsauerstoffleck im Antriebsbereich festgestellt wurde. Nach Beratungen zwischen Ingenieuren von ISRO, Axiom und SpaceX wurde beschlossen, das Leck zu reparieren und einen Folgetest durchzuführen, bevor der Start freigegeben wird.

SpaceX bestätigte die Verzögerung in den sozialen Medien und erklärte, dass nach Abschluss der Reparaturen und je nach Verfügbarkeit des Startbereichs ein neuer Starttermin bekannt gegeben wird. Die Merlin-Triebwerke, die beide Stufen der Falcon-9-Rakete von SpaceX antreiben, verwenden eine Mischung aus Flüssigsauerstoff und RP-1 (raffiniertes Kerosin). Da im Weltraum kein atmosphärischer Sauerstoff vorhanden ist, müssen Raketen ihren eigenen Oxidator mitführen – in diesem Fall kryogenen Flüssigsauerstoff, der bei -183°C gelagert wird.

Peggy Whitson, ehemalige NASA-Astronautin und Direktorin für bemannte Raumfahrt bei Axiom Space, wird die Mission leiten. Shubhanshu Shukla von der ISRO wird als Pilot fungieren, während die beiden Missionsspezialisten Sławosz Uznański-Wiśniewski von der Europäischen Weltraumorganisation und Tibor Kapu aus Ungarn sind. Whitson betonte, dass die kulturell vielfältige Besatzung nicht nur wissenschaftliche Erkenntnisse vorantreibt, sondern auch die internationale Zusammenarbeit fördert.

Während ihres Aufenthalts im Orbit plant das Team, die Auswirkungen der Mikrogravitation auf das Immunsystem und die Muskelatrophie zu untersuchen. Zudem sollen neuartige Materialien getestet werden, um zukünftige Raumfahrzeuge und die Fertigung zu unterstützen. Dies passt zu Axioms langfristigem Ziel, ab 2026 eigene Module zur ISS zu starten, die später abgetrennt und zu einer eigenständigen orbitalen Plattform werden sollen.

Flüssigsauerstoffbedingte Startfehler sind nicht neu. 2016 war die Falcon 9 in eine katastrophale Explosion während der AMOS-6-Mission verwickelt, die beim Laden des Treibstoffs vor einem statischen Feuertest auftrat. Der Vorfall führte zu einem vollständigen Verlust des Fahrzeugs und der Nutzlast. Seit dem AMOS-6-Versagen hat SpaceX seine Treibstoffhandhabungsverfahren überarbeitet, einschließlich eines “Load-and-Go”-Ansatzes, bei dem supergekühlter Flüssigsauerstoff kurz vor dem Start geladen wird, um Instabilitäten zu minimieren.

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