Bitcoin als Spiegelbild der Tech-Aktien: Eine neue Ära?

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Bitcoin, einst als unkonventionelle Anlageform angesehen, hat sich in den letzten Jahren zunehmend den traditionellen Märkten angenähert. Insbesondere die jüngsten Entwicklungen unter der US-Regierung haben gezeigt, wie stark die Kryptowährung mittlerweile mit den Bewegungen von Tech-Aktien korreliert.

Bitcoin, das lange Zeit als unkonventionelle Anlageform galt, hat sich in den letzten Jahren zunehmend den traditionellen Märkten angenähert. Insbesondere die jüngsten Entwicklungen unter der US-Regierung haben gezeigt, wie stark die Kryptowährung mittlerweile mit den Bewegungen von Tech-Aktien korreliert. Nach der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump über neue Zölle fiel Bitcoin innerhalb einer Woche von 84.600 auf 75.000 US-Dollar. Diese Entwicklung spiegelte die Verluste wider, die auch an den US-Börsen, insbesondere bei Technologiewerten, zu beobachten waren.

Adrian Fritz, Forschungsleiter bei 21Shares, erklärt, dass die verstärkte Korrelation von Bitcoin mit dem Nasdaq und dem S&P 500 auf seine Rolle als makrosensitives Asset hinweist. Institutionelle Investoren behandeln Bitcoin zunehmend wie Tech-Aktien, was zu synchronisierten Handelsmustern bei makroökonomischen Ereignissen führt. Diese Entwicklung wurde durch Trumps pro-krypto Agenda noch verstärkt.

Die Einführung von Zöllen durch die Trump-Regierung hat Bitcoin an politische Risiken gebunden, die auch traditionelle Märkte beeinflussen. Als die Zölle eine globale Flucht in sichere Häfen auslösten, zogen sich Investoren sowohl aus Aktien als auch aus Bitcoin zurück, was zu parallelen Rückgängen führte. Die plötzliche Aufhebung der Zölle führte jedoch zu einem Wiederanstieg, bei dem Bitcoin im Einklang mit den Aktienmärkten zulegte.

Ferdinando Ametrano, Geschäftsführer von CheckSig, sieht Bitcoin als Thermometer der Globalisierung, das auf internationale Szenarien sensibel reagiert. Während ein Teil des Marktes Bitcoin mit nordamerikanischen Tech-Aktien vergleicht, sieht ein anderer Teil es als digitales Gold. Diese duale Wahrnehmung wird sich in Zukunft weiterentwickeln, wobei die Assoziation mit Aktien in den angespanntesten Momenten überwiegt.

Obwohl Bitcoin in letzter Zeit Schwankungen unterworfen war, deuten Daten darauf hin, dass die Kryptowährung weniger volatil geworden ist. Dovile Silenskyte von WisdomTree betont, dass die 90-Tage-Volatilität von Bitcoin in den letzten fünf Jahren fast halbiert wurde. Diese Veränderung wird durch die zunehmende Institutionalisierung von Bitcoin angetrieben, die durch die Entwicklung regulierter Finanzinstrumente wie Spot-Bitcoin-ETFs und Optionen unterstützt wird.

Die wachsende Beteiligung institutioneller Investoren hat die spekulativen Aktivitäten von Privatanlegern allmählich verdrängt und zu einer Marktstruktur mit engeren Spreads und reduzierten Risiken geführt. Max Shannon von CoinShares hebt hervor, dass Bitcoins Status als rund um die Uhr gehandelter Vermögenswert kontinuierlich Liquidität anzieht und zur Verringerung der historischen Volatilität beiträgt.

Mit der Aussicht auf eine zweite Amtszeit von Donald Trump, die ein freundlicheres regulatorisches Umfeld für Kryptowährungen schaffen könnte, erwarten Investoren sowohl Volatilität als auch Chancen. Die Einführung günstiger Vorschriften in den USA und die Öffnung des europäischen Marktes durch die MiCA-Verordnung könnten neue institutionelle Investoren anziehen. Ametrano prognostiziert, dass Bitcoin in den nächsten 12 bis 18 Monaten neue Rekorde erreichen könnte, warnt jedoch vor unvermeidlichen Preisschwankungen.

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