BOIDEL: Nachhaltige Mehrwegtaschen als Alternative zur Einwegverpackung

MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft immer mehr an Bedeutung gewinnen, hat das Startup BOIDEL ein innovatives Pfandsystem für Mehrwegtaschen entwickelt. Diese Lösung bietet nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch wirtschaftliche Anreize für Händler und Konsumenten.

Die Idee zu BOIDEL entstand aus der alltäglichen Beobachtung, dass Papiertaschen in großen Mengen verwendet werden, oft beschädigt und ineffizient. Die Gründer, die sich bei der White Octopus GmbH kennengelernt haben, sahen die Notwendigkeit einer besseren Lösung. Ihre Recherchen ergaben, dass Lieferdienste dringend Alternativen zu Einwegtaschen benötigen.

BOIDEL unterscheidet sich durch seinen ganzheitlichen „Bag as a Service“-Ansatz. Das System bietet nicht nur Mehrwegtaschen, sondern ein komplettes Ökosystem inklusive Reinigung. Es ist das erste markenübergreifende System im Lebensmittelhandel, das maximale Flexibilität bietet, da die Taschen bei allen teilnehmenden Partnern abgegeben werden können.

Für Händler bedeutet dies eine Kostensenkung von rund 10 % im Vergleich zu Einweglösungen. BOIDEL übernimmt einen Großteil des operativen Aufwands, von der Reinigung bis zur Logistik. Die Taschen verursachen nur 0,01 kg CO₂ pro Waschzyklus, und dank eines Wasserrückgewinnungssystems werden 90 % des verwendeten Wassers wiederverwendet.

Das Pfandsystem funktioniert sowohl für Supermarkt-Lieferdienste als auch im stationären Handel. Die Taschen werden regelmäßig abgeholt, gereinigt und wieder ausgeliefert. Verbraucher können die Taschen flexibel zurückgeben, was den Umstieg auf Mehrweg erleichtert und die Rücklaufquote erhöht.

Die Gründer mussten einige Hürden überwinden, um ihr System zu etablieren. Dennoch sind sie optimistisch, dass ihre Lösung die klassische Einkaufstüte ablösen kann. Erste Pilotprojekte in der Nähe von München und ein Test-Hub in Tempelhof zeigen vielversprechende Ergebnisse.

BOIDEL plant, bis Januar 2026 fünf Cleaning Hubs in Deutschland zu eröffnen, mit einer Kapazität von bis zu 1,5 Millionen Taschen pro Monat. Die Gründer arbeiten an der Materialentwicklung, Zertifizierungen und dem Aufbau der Supply Chain in Europa.

Obwohl BOIDEL derzeit keine App anbietet, nutzen sie intern eine eigens entwickelte Software, die mit einem einfachen ERP-System vergleichbar ist. Die Finanzierung erfolgt durch den Avant Now Impact Accelerator und einen Angel Investor.

In fünf Jahren sieht BOIDEL sich als führende Lösung für kreislauffähige, lebensmittelechte Taschen im Supermarkt-Lieferdienst. Die Gründer sind motiviert, Nachhaltigkeit als Standard zu etablieren und eine Welt zu schaffen, in der nachhaltiges Handeln beim Einkaufen einfach und erschwinglich ist.

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