BRASILIEN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die wirtschaftlichen Aussichten Brasiliens stehen unter dem Einfluss steigender Zinsprognosen, die von führenden Finanzinstituten aufgrund verschlechterter Inflationserwartungen und einer schwächeren Währung angepasst wurden.
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Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Brasilien haben sich in den letzten Monaten erheblich verändert. Ökonomen haben ihre Zinsprognosen nach oben korrigiert, da die Inflationserwartungen steigen und die Währung an Wert verliert. Diese Entwicklungen haben dazu geführt, dass Banken wie Citi, Itau, XP und Santander ihre Zinsprognosen für das Jahr 2023 auf 15,50% angehoben haben. Zinssenkungen werden frühestens im Jahr 2024 erwartet.
Die Entscheidung, die Zinsen zu erhöhen, basiert auf einer Reihe von Faktoren. Eine schwächere Währung und die anhaltenden Bedenken hinsichtlich der fiskalischen Aussichten der größten Volkswirtschaft Lateinamerikas spielen eine zentrale Rolle. Citi prognostiziert, dass die Zinsen im Juni ihren Höhepunkt erreichen werden, was mit den Einschätzungen anderer großer Banken übereinstimmt.
Itau hat bereits ihre Prognose für den Selic-Zins auf 15,75% zur Jahresmitte erhöht und geht davon aus, dass dieser Kurs bis 2025 bestehen bleibt. Die Bank weist darauf hin, dass eine weitere Währungsabwertung oder eine Verschlechterung der Erwartungen den Straffungszyklus verlängern könnte, was Zinssenkungen möglicherweise bis 2026 verzögern würde.
Diese Entwicklungen haben seit dem letzten Jahr an Dynamik gewonnen, als die Regierung unter Präsident Luiz Inacio Lula da Silva ein fiskalpolitisches Maßnahmenpaket vorstellte, das die Märkte enttäuschte. Dies führte zu einer Schwächung der Währung und einem Anstieg der Zinsfutures.
Trotz der Zinserhöhungen durch die Zentralbank im Dezember hat sich die Lage bisher nicht verbessert. Die Inflation erreichte Ende 2024 einen Wert von 4,83%, der über dem oberen Grenzwert der Toleranz von 4,5% liegt. Ökonomen, die wöchentlich von der Zentralbank befragt werden, haben ihre Erwartungen stetig erhöht und rechnen dieses Jahr mit einem Verbraucherpreisanstieg von 5,08% und im nächsten Jahr von 4,10%.
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