SAN JOSE / LONDON (IT BOLTWISE) – Broadcoms jüngste Erfolge in der Künstlichen Intelligenz haben die Finanzmärkte in Aufruhr versetzt. Der kalifornische Technologiegigant verzeichnete einen bemerkenswerten Anstieg seiner Aktienkurse, was nicht nur den Nasdaq 100 beeinflusste, sondern auch andere Unternehmen der Halbleiterbranche mit sich zog. Diese Entwicklung könnte weitreichende Auswirkungen auf den Markt haben und neue Chancen für andere Firmen schaffen.

Broadcom hat mit seinen jüngsten Erfolgen in der Künstlichen Intelligenz die Aufmerksamkeit der Finanzmärkte auf sich gezogen. Der kalifornische Technologieriese veröffentlichte einen beeindruckenden Quartalsbericht, der in Kombination mit einem bedeutenden Großauftrag die Aktienkurse auf ein Rekordniveau von 356 US-Dollar ansteigen ließ. Obwohl sich der Kurs später bei 334 US-Dollar einpendelte, bedeutete dies immer noch einen bemerkenswerten Anstieg von 9 Prozent. Diese Entwicklung katapultierte Broadcom an die Spitze des Nasdaq 100 und ließ den Konzern sogar Tesla im Ranking der wertvollsten US-Technologieunternehmen überholen.
Der Erfolg von Broadcom hat auch andere Unternehmen der Halbleiterbranche beeinflusst. So konnten die Aktien von Micron Technology und ASML an der New Yorker Börse um 2,7 beziehungsweise 2,5 Prozent zulegen. In Europa erlebte die Chipbranche ebenfalls einen Aufschwung, wobei insbesondere STMicroelectronics nach einer Empfehlung von Exane BNP hervorstach. Im Gegensatz dazu mussten NVIDIA und AMD Einbußen von 3,5 beziehungsweise 6,5 Prozent hinnehmen, was auf die Sorge zurückzuführen ist, Marktanteile an Broadcom zu verlieren.
Ein wesentlicher Faktor für Broadcoms Erfolg sind die beeindruckenden Umsatz- und Gewinnsteigerungen im dritten Geschäftsquartal, die die Erwartungen der Analysten weit übertrafen. Die Aussicht auf weiteres Wachstum im Schlussquartal sowie die geplante Zusammenarbeit mit OpenAI zur Entwicklung eines KI-Beschleunigers befeuern die Marktstimmung zusätzlich. Analysten von JPMorgan und Evercore ISI zeigten sich beeindruckt von Broadcoms KI-Umsätzen und dem soliden Ausblick bis Oktober. Die Kooperation mit OpenAI deutet zudem auf neue Kundenaufträge im Wert von mehr als zehn Milliarden US-Dollar hin.
Auf dem europäischen Markt könnte Infineon von Broadcoms KI-Chip-Erfolgen profitieren, da der deutsche Hersteller als Hauptlieferant von Leistungshalbleitern fungiert und mit einem Umsatzsprung von 600 Millionen Euro in diesem Bereich rechnet. Ein Händler sieht in der derzeitigen Schwäche der Infineon-Aktie eine attraktive Kaufchance, auch wenn potenzielle Zölle auf Halbleitereinfuhren in die USA einen Risikofaktor darstellen. Verkäufe in den Vereinigten Staaten machen bei Infineon und STMicroelectronics jeweils rund 10 Prozent des Umsatzes aus.

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