Cognite verlegt Hauptsitz in die USA: Chancen und Herausforderungen

OSLO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die norwegische Industriesoftware-Firma Cognite plant, ihren Hauptsitz in die USA zu verlegen, um von den wachsenden Märkten Nordamerikas zu profitieren. Mit einem Unternehmenswert von 1,6 Milliarden Dollar betont die Firma die Notwendigkeit einer intelligenten Regulierung im europäischen Technologiemarkt.

Die Entscheidung von Cognite, ihren Hauptsitz in die USA zu verlegen, markiert einen bedeutenden Schritt in der strategischen Ausrichtung des Unternehmens. Diese Verlagerung zielt darauf ab, die dynamischen und wachsenden Märkte in Nordamerika, Asien und dem Nahen Osten besser zu erschließen. John Markus Lervik, Mitgründer von Cognite, äußerte gegenüber dem Reuters Global Markets Forum, dass das regulative Umfeld in Europa das Wachstum des Unternehmens bremse.

Mit über 100 offenen Stellen in den USA plant Cognite eine aggressive Expansion, die durch den Investitionsfokus der aktuellen US-Regierung unterstützt wird. Diese Expansion ist jedoch nicht ohne Risiken, da die politischen und regulatorischen Veränderungen in den USA, insbesondere unter der zweiten Präsidentschaft von Donald Trump, europäische Unternehmen vor Herausforderungen stellen können.

Mehrheitsaktionär von Cognite ist das norwegische Industrie-Investment-Konglomerat Aker ASA, das auch die Öl- und Gasfirma AkerBP kontrolliert. Zu den Investoren gehören namhafte Unternehmen wie Accel, TCV und Saudi Aramco. Cognite bietet Softwarelösungen an, die industrielle Daten aggregieren und analysieren, und arbeitet unter anderem mit Kunden wie AkerBP zusammen.

Paula Doyle, Chief Digital Officer von AkerBP, betonte die Notwendigkeit für eine „intelligentere Regulierung“ oder Deregulierung, um den europäischen Markt für Technologie und Software zu erschließen. Das verhaltene Wachstum Europas im Vergleich zu den USA ist dabei ein zentrales Thema, das Cognite dazu veranlasst hat, neue Märkte zu erschließen.

Die Entscheidung, den Hauptsitz zu verlegen, könnte auch als Signal an europäische Regulierer verstanden werden, die Rahmenbedingungen für Technologieunternehmen zu überdenken. Lervik hofft, dass positive Entwicklungen in den USA europäische Regulierer ebenfalls zum Handeln bewegen könnten.

Mit einem geschätzten Unternehmenswert von 1,6 Milliarden Dollar nach dem Erwerb eines 7,4% Anteils von Saudi Aramco, ist Cognite gut positioniert, um von den Chancen in den USA zu profitieren. Die Verlagerung des Hauptsitzes könnte dem Unternehmen helfen, seine Marktposition zu stärken und neue Wachstumschancen zu nutzen.

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