Crocodilus: Ein globaler Bedrohungsakteur für Android-Nutzer

LONDON (IT BOLTWISE) – Die Bedrohung durch den Android-Trojaner Crocodilus nimmt weltweit zu, da er nun in acht Ländern aktiv ist und gezielt Banken sowie Kryptowährungs-Wallets angreift.

Der Android-Trojaner Crocodilus hat sich zu einer ernstzunehmenden globalen Bedrohung entwickelt, die nun in acht Ländern aktiv ist. Ursprünglich in Spanien und der Türkei entdeckt, hat sich die Malware schnell nach Europa und Südamerika ausgebreitet. Laut einem Bericht von ThreatFabric nutzt Crocodilus fortschrittliche Verschleierungstechniken, um die Analyse und Erkennung zu erschweren. Besonders besorgniserregend ist die Fähigkeit der Malware, neue Kontakte im Adressbuch des Opfers zu erstellen, was potenziell betrügerische Anrufe als legitim erscheinen lässt.

Die Malware tarnt sich als legitime Apps wie Google Chrome und ist in der Lage, Overlay-Angriffe auf Finanzanwendungen durchzuführen, um Zugangsdaten zu stehlen. Darüber hinaus missbraucht Crocodilus die Berechtigungen der Barrierefreiheitsdienste, um Seed-Phrasen von Kryptowährungs-Wallets zu erfassen, was den Diebstahl von virtuellen Vermögenswerten ermöglicht. Diese Fähigkeiten zeigen, dass die Entwickler der Malware kontinuierlich an ihrer Verbesserung arbeiten, um Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen.

Besonders in Polen wurden gefälschte Anzeigen auf Facebook als Verbreitungsweg genutzt, indem sie Banken und E-Commerce-Plattformen imitierten. Diese Anzeigen locken Nutzer dazu, eine App herunterzuladen, um vermeintliche Bonuspunkte zu erhalten, die in Wirklichkeit den Crocodilus-Dropper enthält. In Spanien und der Türkei wurden ähnliche Angriffe als Webbrowser-Updates oder Online-Casinos getarnt. Auch Länder wie Argentinien, Brasilien, Indien, Indonesien und die USA sind ins Visier der Malware geraten.

Die neuesten Varianten von Crocodilus können auf Befehl einen bestimmten Kontakt zur Kontaktliste des Opfers hinzufügen. Diese Funktion könnte als Gegenmaßnahme gegen neue Sicherheitsfunktionen von Google dienen, die Benutzer vor möglichen Betrugsversuchen warnen, wenn sie Banking-Apps während einer Bildschirmfreigabe mit einem unbekannten Kontakt starten. ThreatFabric vermutet, dass die Malware einen Kontakt mit einem überzeugenden Namen wie ‘Bank Support’ hinzufügt, um Anrufe des Angreifers legitim erscheinen zu lassen.

Ein weiteres neues Feature ist ein automatisierter Seed-Phrasen-Sammler, der einen Parser verwendet, um Seed-Phrasen und private Schlüssel von spezifischen Kryptowährungs-Wallets zu extrahieren. Diese Entwicklungen zeigen, dass Crocodilus nicht nur technisch anspruchsvoller wird, sondern auch seine geografische Reichweite erweitert, was ihn zu einer globalen Bedrohung macht.

Die zunehmende Verbreitung von Crocodilus unterstreicht die Notwendigkeit für Banken und Unternehmen, ihre Sicherheitsmaßnahmen zu verstärken. Experten warnen davor, dass die Malware nicht nur auf finanzielle Daten abzielt, sondern auch auf persönliche Informationen, die für weitere Angriffe genutzt werden könnten. Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Malware zeigt, dass die Bedrohung durch Cyberkriminalität ständig wächst und Unternehmen proaktiv handeln müssen, um ihre Systeme zu schützen.

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