Dax unter Druck: Immobilienwerte und steigende Zinsen belasten

FRANKFURT / LONDON (IT BOLTWISE) – Der deutsche Aktienmarkt erlebte einen turbulenten Tag, als der Dax unter die psychologisch wichtige Marke von 24.000 Punkten fiel. Die Unsicherheiten auf den Finanzmärkten nehmen zu, da steigende Zinsen und politische Instabilitäten in Europa die Anleger verunsichern. Besonders betroffen sind Immobilienwerte, die aufgrund der gestiegenen Finanzierungskosten erhebliche Verluste hinnehmen mussten.

Der deutsche Aktienmarkt stand am Dienstag unter erheblichem Druck, als der Dax deutlich unter die psychologisch wichtige Marke von 24.000 Punkten fiel. Diese Entwicklung kam nur einen Tag, nachdem der Index diese Marke wieder überschritten hatte. Der Leitindex schloss letztlich 2,3 Prozent tiefer bei 23.487 Punkten, was auch unter der 100-Tage-Durchschnittslinie liegt, einem wichtigen mittelfristigen Trendindikator. Die Anleger zeigen sich angesichts zahlreicher Risiken und steigender Zinsen zunehmend vorsichtig.

Marktbeobachter Andreas Lipkow kommentierte, dass der September seinem Ruf als schwieriger Monat für die Finanzmärkte alle Ehre mache. Er verwies auf die konjunkturellen Folgen der US-Zölle und den gescheiterten Friedensversuch im Ukraine-Krieg. Hinzu kommt der Machtkampf um die US-Notenbank und deren geldpolitisches Vorgehen. Ein schwacher Start der US-Börsen nach dem verlängerten Wochenende belastete zusätzlich.

Steigende Zinsen sind ein weiteres Problem, das die Märkte belastet. Die Rendite 30-jähriger Bundesanleihen erreichte den höchsten Stand seit 2011, während in den USA und Großbritannien ebenfalls deutliche Anstiege zu verzeichnen waren. In Frankreich überstieg die Rendite der 10-jährigen Anleihen sogar die der griechischen. Diese Entwicklungen führen zu höheren Finanzierungskosten für Unternehmen, was sich direkt auf deren Gewinne auswirkt.

Besonders betroffen von dieser Entwicklung sind Immobilienwerte. Die Aktien von Vonovia verloren im Dax sechs Prozent, während im MDax Aroundtown, LEG und TAG Immobilien zu den größten Verlierern zählten. Die politische Unsicherheit in Frankreich, wo Premier François Bayrou die Vertrauensfrage stellen will, trägt zur Verunsicherung bei. Die steigenden Zinsen für Staatsanleihen belasten zudem den Immobilienmarkt und verteuern die Finanzierungskosten.

Eine Verkaufsempfehlung der UBS für Fresenius Medical Care (FMC) führte zu einem Kursrückgang von 5,3 Prozent. Die Analysten stuften den Dialysespezialisten von „Neutral“ auf „Sell“ herab und verwiesen auf strukturelle Risiken und die Gefahr einer langfristig nachlassenden Gewinndynamik.

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