Deutschland plant umfassende Modernisierung der Bundeswehr

BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Deutschland hat eine umfassende Reform seiner Streitkräfte angekündigt, die darauf abzielt, die Bundeswehr zur stärksten konventionellen Armee Europas zu machen. Diese Initiative kommt inmitten wachsender Spannungen in Europa und einer Neuausrichtung der Verteidigungspolitik.

Deutschland hat eine weitreichende Reform seiner Streitkräfte angekündigt, die darauf abzielt, die Bundeswehr zur stärksten konventionellen Armee Europas zu machen. Diese Initiative kommt inmitten wachsender Spannungen in Europa und einer Neuausrichtung der Verteidigungspolitik. Die Bundesregierung plant, über 60 bedeutende Rüstungsaufträge zu vergeben, darunter die Beschaffung von Eurofighter-Jets, gepanzerten Fahrzeugen und Drohnen der nächsten Generation.

Verteidigungsminister Boris Pistorius hat die Pläne den Abgeordneten vorgestellt und betont, dass die Modernisierung der Bundeswehr eine Priorität darstellt. Die Bundesregierung plant, den Verteidigungshaushalt innerhalb der nächsten vier Jahre mehr als zu verdoppeln, um bis 2029 ein Budget von 187 Milliarden US-Dollar zu erreichen. Diese Investitionen sollen Deutschland helfen, das NATO-Ziel von 3,5 % des BIP für Verteidigungsausgaben bis 2035 zu übertreffen.

Ein zentraler Aspekt der Reform ist die Abkehr von der Abhängigkeit von US-amerikanischen Verteidigungssystemen. Bundeskanzler Friedrich Merz strebt an, die militärischen Ausgaben Deutschlands stärker auf europäische Hersteller auszurichten. Diese Neuausrichtung erfolgt vor dem Hintergrund des anhaltenden Krieges in der Ukraine und der Unsicherheit über das langfristige militärische Engagement der USA in Europa.

Um die Transformation zu finanzieren, hat die Koalition von Merz zugestimmt, die Verteidigungsausgaben von den strengen deutschen Schuldenobergrenzen auszunehmen. Ein separates, schuldenfinanziertes Sondervermögen von 577 Milliarden US-Dollar wird parallel in die Infrastruktur investiert, darunter Straßen, Eisenbahnen und Schulen.

Die geplanten Investitionen in die Verteidigung haben bereits zu einem Anstieg der Aktienkurse europäischer Rüstungsunternehmen geführt. Der Wert von Rheinmetall hat sich in diesem Jahr fast verdreifacht, BAE Systems ist um 56 % gestiegen, und Airbus, Teil des Eurofighter-Konsortiums, hat um 17 % zugelegt.

Ein weiterer strategischer Schwerpunkt ist die Unabhängigkeit Europas von US-kontrollierten Satellitenkommunikationssystemen. Deutschland plant, über 17,3 Milliarden US-Dollar in die Modernisierung seiner militärischen Satelliteninfrastruktur zu investieren. Trotz des Rekordbudgets warnen Beamte jedoch vor Produktionsengpässen und Beschaffungsverzögerungen, die den Fortschritt verlangsamen könnten.

Berichten zufolge erwägen die USA, ihre militärische Präsenz in Europa um bis zu 30 % zu reduzieren. Derzeit sind zwischen 90.000 und 100.000 US-Soldaten in Europa stationiert, wobei etwa 35.000 in Deutschland stationiert sind. Diese Entwicklungen unterstreichen die Notwendigkeit für Deutschland, seine Verteidigungsfähigkeiten zu stärken und unabhängiger zu werden.

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!