El Salvadors Bitcoin-Gesetz: Von der Einzelhandelsakzeptanz zur institutionellen Investition

SAN SALVADOR / LONDON (IT BOLTWISE) – El Salvador hat einen bedeutenden Schritt in Richtung institutioneller Investitionen in Kryptowährungen unternommen. Mit einem neuen Gesetz, das von der Versammlung des Landes verabschiedet wurde, können große Finanzinstitute nun Lizenzen beantragen, um Finanzdienstleistungen in Bitcoin und anderen digitalen Vermögenswerten anzubieten.

El Salvador hat kürzlich ein neues Gesetz verabschiedet, das es großen Finanzinstituten ermöglicht, Lizenzen für die Bereitstellung von Finanzdienstleistungen in Bitcoin und anderen digitalen Vermögenswerten zu beantragen. Diese Entwicklung markiert einen bedeutenden Wandel von der bisherigen Fokussierung auf die Einzelhandelsakzeptanz hin zu institutionellen Investitionen. Finanzinstitute mit einem Kapital von mindestens 50 Millionen US-Dollar können sich nun als Investmentbanken qualifizieren und verschiedene Lizenzen beantragen, um kryptobezogene Finanzinstrumente anzubieten.

Das neue Gesetz erlaubt es diesen Investmentbanken, bestehende Banklizenzen mit zusätzlichen Krypto-Lizenzen zu kombinieren. Dies bedeutet, dass gut kapitalisierte Institutionen Bitcoin halten, Token ausgeben und Krypto-Deals innerhalb des bestehenden Lizenzierungsrahmens strukturieren können, ohne ein neues System erfinden zu müssen. Diese Erweiterung der institutionellen Architektur des salvadorianischen Finanzsystems wird als Ergänzung zum traditionellen Bankensystem angesehen.

Der Schritt von El Salvador, der von der Wirtschaftskommission des Landes unterstützt wird, unterstreicht eine größere Verschiebung des Fokus weg von einzelnen Einzelhandelsinvestoren hin zu größeren institutionellen Kapitalgebern. Obwohl El Salvador 2021 Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt hat, wurde diese Regelung 2025 teilweise zurückgenommen, um ein Darlehen des IWF in Höhe von 1,4 Milliarden US-Dollar zu sichern.

Die anfängliche Begeisterung für Bitcoin in El Salvador hat sich nicht in einer breiten Akzeptanz unter den Bürgern niedergeschlagen. Berichten zufolge sind nur 1 % der Überweisungen in Krypto abgewickelt worden, und nur 20 % der Salvadorianer haben Kryptowährungen angenommen. Trotz der Behauptungen des Bitcoin-Büros, täglich einen Bitcoin zu kaufen, hat die Zentralbank des Landes seit der Unterzeichnung des IWF-Darlehens keine Bitcoin mehr erworben.

Analysten sehen in dieser Entwicklung einen strategischen Schritt, um El Salvador als attraktiven Standort für institutionelle Investitionen im Krypto-Bereich zu positionieren. Die Möglichkeit für Investmentbanken, Krypto-Dienstleistungen anzubieten, könnte das Land zu einem wichtigen Akteur im globalen Krypto-Markt machen. Dies könnte auch andere Länder dazu inspirieren, ähnliche regulatorische Rahmenbedingungen zu schaffen, um institutionelle Investitionen in Kryptowährungen zu fördern.

Die Zukunft von El Salvadors Krypto-Strategie bleibt spannend. Während die Regierung weiterhin auf die Vorteile von Bitcoin setzt, wird die tatsächliche Umsetzung und der Erfolg dieser Strategie von der Akzeptanz durch institutionelle Investoren abhängen. Die regulatorischen Rahmenbedingungen und die Unterstützung durch die Regierung könnten entscheidend dafür sein, ob El Salvador als Vorreiter in der Krypto-Industrie wahrgenommen wird.

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