BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Inmitten wachsender geopolitischer Spannungen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj überraschend Berlin besucht, um mit Bundeskanzler Friedrich Merz eine gemeinsame europäische Strategie zu entwickeln. Ziel ist es, eine starke Front zu bilden, bevor US-Präsident Donald Trump sich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Alaska trifft.
Die unerwartete Ankunft von Wolodymyr Selenskyj in Berlin hat die europäische Politiklandschaft in Aufruhr versetzt. Eingeladen von Bundeskanzler Friedrich Merz, steht das Treffen im Zeichen der Vorbereitung auf den bevorstehenden Gipfel in Alaska, bei dem Trump und Putin aufeinandertreffen werden. Die Sorge in Kiew und anderen europäischen Hauptstädten ist groß, dass Trump möglicherweise einem Deal mit Putin zustimmen könnte, der die Ukraine in eine prekäre Lage versetzt.
Im Berliner Kanzleramt herrscht Krisenstimmung. Eine Serie von Videoschalten mit führenden westlichen Partnern, darunter Frankreichs Emmanuel Macron und Großbritanniens Keir Starmer, soll eine gemeinsame Linie finden. Die europäische Einigkeit ist entscheidend, um Trump gegenüber Moskau klare Forderungen zu präsentieren. Laut Regierungssprecher Stefan Kornelius stehen Druckmittel gegen Russland und Sicherheitsgarantien für die Ukraine im Fokus.
Die Videoschalte mit Trump und seinem Vizepräsidenten J.D. Vance wird als diplomatischer Stresstest betrachtet. Die Frage, ob Trump die europäischen Sicherheitsinteressen mittragen wird oder in Alaska auf einen „großen Deal“ mit Putin setzt, bleibt offen. Merz plant, die Ergebnisse in der sogenannten Koalition der Willigen, bestehend aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien, zu analysieren.
Selenskyjs persönliche Anwesenheit in Berlin unterstreicht die Dringlichkeit der Lage. Für ihn geht es nicht nur um militärische Unterstützung, sondern um den politischen Rahmen, der die Zukunft der Ukraine bestimmen wird. Der britische Premierminister Keir Starmer betonte die Notwendigkeit verbindlicher Sicherheitsgarantien. Ohne klare Signale an Trump droht Europa, beim Treffen in Alaska nur Zuschauer zu sein, während dort Fakten geschaffen werden.
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