AMSTERDAM / LONDON (IT BOLTWISE) – Über 15.000 Hotels in Europa haben sich zusammengeschlossen, um rechtliche Schritte gegen das Reiseportal Booking.com einzuleiten. Die Hoteliers fordern eine Rückerstattung von Provisionen, die sie aufgrund von Preisbindungsklauseln gezahlt haben, die möglicherweise gegen das EU-Wettbewerbsrecht verstoßen. Diese Klage könnte weitreichende Auswirkungen auf die Online-Buchungsbranche haben.
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In einer bedeutenden rechtlichen Auseinandersetzung haben sich mehr als 15.000 Hotels aus ganz Europa zusammengeschlossen, um gegen das Reiseportal Booking.com vorzugehen. Die Hotels fordern eine Rückerstattung der Provisionen, die sie aufgrund von Preisbindungsklauseln gezahlt haben, die möglicherweise gegen das EU-Wettbewerbsrecht verstoßen. Diese Klage wird von der Hotelallianz Hotrec koordiniert und soll im Laufe des Jahres beim Bezirksgericht in Amsterdam eingereicht werden.
Die umstrittenen Bestpreisklauseln, die Booking.com bis 2024 in seinen Verträgen hatte, verhinderten, dass Hotels ihre Zimmer auf ihren eigenen Websites günstiger anbieten konnten. Diese Praxis wurde vom Europäischen Gerichtshof im Herbst 2024 als potenziell wettbewerbswidrig eingestuft. Im Zuge des Digital Markets Act hat Booking.com diese Klauseln aus seinen Verträgen entfernt, doch die Hoteliers fordern nun eine Entschädigung für die Jahre, in denen sie diese Klauseln einhalten mussten.
Besonders stark ist das Engagement der Hoteliers in Italien, wo sich etwa 3.000 Hotels der Klage angeschlossen haben. Auch in Deutschland ist die Beteiligung hoch, mit rund 2.000 Hotels, die sich an der Klage beteiligen. Der deutsche Hotelverband IHA unterstützt die Klage und sieht darin eine Chance, die Wettbewerbsbedingungen im Online-Buchungsmarkt zu verbessern.
Booking.com weist die Anschuldigungen zurück und argumentiert, dass das Urteil des EuGH keine Grundlage für Schadenersatzansprüche bilde. Dennoch könnte diese Klage, sollte sie erfolgreich sein, weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Online-Buchungsbranche haben und andere Plattformen dazu zwingen, ihre Vertragsbedingungen zu überdenken.
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