Evercore stärkt europäische Präsenz durch Übernahme von Robey Warshaw

LONDON (IT BOLTWISE) – Die US-Investmentbank Evercore hat einen bedeutenden Schritt zur Stärkung ihrer europäischen Präsenz unternommen, indem sie die renommierte britische M&A-Boutique Robey Warshaw übernommen hat. Diese strategische Akquisition, die mit einem Kaufpreis von 196 Millionen US-Dollar bewertet wird, unterstreicht Evercores Ambitionen, ihre Marktstellung im Vereinigten Königreich und darüber hinaus zu festigen.

Die Übernahme von Robey Warshaw durch Evercore markiert einen entscheidenden Schritt in der europäischen Expansion der Investmentbank. Mit der Übernahme der britischen Edelboutique Robey Warshaw für 196 Millionen Dollar beschleunigt die US-Investmentbank Evercore ihre Expansion in Europa. Für je 40 Millionen Dollar bindet Evercore fünf Partner – darunter Ex-Finanzminister George Osborne – in einem Geschäft, das die Marktstellung der New Yorker deutlich stärken dürfte, besonders im Vereinigten Königreich, dem nach den USA zweitgrößten Markt für Investmentbanking-Gebühren.

Robey Warshaw zählt zu den einflussreichsten unabhängigen M&A-Beratern Londons und war unter anderem an Megadeals wie AB InBevs Übernahme von SABMiller, SoftBanks Kauf von Arm oder der Refinitiv-Transaktion mit der LSEG beteiligt. Das Unternehmen beschäftigt lediglich 18 Personen, hat aber mit hochkarätigen Mandaten eine beispiellose Erfolgsbilanz vorzuweisen.

Die Integration gilt als ein Wendepunkt für Evercore, das in Europa bislang hinter den großen US-Konkurrenten zurücklag. Mit dem Schritt setzt die 1995 von Ex-US-Vizeminister Roger Altman gegründete Bank nun stärker auf gezielte Personaltransaktionen, anstatt auf teure Expansionen im klassischen Stil.

Der Deal sieht vor, dass Robey, Warshaw und die übrigen Partner sich für mindestens sechs Jahre an Evercore binden. Die Hälfte des Kaufpreises wird beim Abschluss in Evercore-Aktien gezahlt, der Rest ein Jahr später in Cash oder weiteren Aktien. Zusätzliche leistungsabhängige Zahlungen sind möglich.

Evercore-CEO John Weinberg betonte, die Übernahme sei kein Signal für eine Abkehr vom US-Markt, sondern eine Antwort auf das ungenutzte Potenzial in Europa. Parallel baut die Bank auch ihre Präsenz auf dem Kontinent aus, zuletzt mit hochkarätigen Neueinstellungen aus dem Hause Lazard in Frankreich und Citi in Italien.

Simon Robey, der seit 2013 rund 200 Millionen Pfund aus der Firma gezogen haben soll, sieht die Transaktion als langfristige Weichenstellung. „Es geht nicht darum, unsere Karrieren zu monetarisieren, sondern um die Zukunft unseres Hauses“, sagte er. Evercore übernimmt ein funktionierendes System – und einen Markenzugang, den es allein wohl kaum aufgebaut hätte.

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