Gefälschter AMD Ryzen 7 9800X3D: Aufwendiger Betrug aufgedeckt

LONDON (IT BOLTWISE) – In der Welt der Computerhardware sind gefälschte Produkte keine Seltenheit, doch der jüngste Fall eines nachgebauten AMD Ryzen 7 9800X3D zeigt, wie weit Betrüger gehen, um ahnungslose Käufer zu täuschen. Ein Reddit-Nutzer wurde Opfer eines solchen Betrugs, als er einen vermeintlichen High-End-Prozessor über eine bekannte Online-Plattform erwarb.

Der Kauf von Computerhardware über das Internet birgt immer ein gewisses Risiko, insbesondere wenn es um teure Komponenten wie Prozessoren geht. Der jüngste Fall eines gefälschten AMD Ryzen 7 9800X3D, der über eine bekannte Online-Plattform verkauft wurde, zeigt, wie raffiniert Betrüger mittlerweile vorgehen. Der betroffene Käufer, ein Reddit-Nutzer, bemerkte den Betrug, als der Prozessor nicht startete und die Seriennummer nicht mit der auf der Verpackung übereinstimmte.

Statt das fingierte Modell zurückzusenden, entschied sich der Käufer, es an die Technik-Experten von Gamers Nexus zu verkaufen. Diese nahmen den Prozessor genau unter die Lupe und entdeckten, dass die Fälschung mit erheblichem Aufwand hergestellt wurde. Das PCB des gefälschten Prozessors ähnelt zwar optisch dem eines echten Ryzen 7 9800X3D, weist jedoch zahlreiche Unterschiede auf. So stammen die Positionen der SMD-Kondensatoren vom Ryzen 5 7600, und die isolierende Beschichtung fehlt vollständig.

Besonders auffällig war das Fehlen der Chiplets und des I/O-Chips auf dem PCB. Diese wurden durch Erhöhungen im gefälschten Heatspreader simuliert, um den Anschein eines echten Prozessors zu erwecken. Auch die Beschriftung des Heatspreaders wich in vielen Details vom Original ab, was auf eine gezielte Produktion der Fälschung hindeutet.

Die Herstellung solcher gefälschten Prozessoren wirft Fragen zur Häufigkeit solcher Fälle auf. Während Berichte über gefälschte Prozessoren relativ selten sind, könnte sich die Anfertigung solcher Fälschungen erst ab einer größeren Stückzahl lohnen. Für Kunden bleibt zu hoffen, dass eine potenzielle Schwemme an gefälschten AM5-Prozessoren nicht den Handel erreicht.

Um sich vor solchen Betrügereien zu schützen, sollten Käufer die Authentizität ihrer Prozessoren überprüfen. Dazu gehört das Abgleichen der Seriennummer, das Überprüfen der Optik und des Gewichts mit Daten aus dem Internet oder im Zweifelsfall die Rückgabe des Produkts. Solche Vorsichtsmaßnahmen können helfen, teure Fehlkäufe zu vermeiden.

Die Enthüllung dieses Betrugsfalls zeigt, wie wichtig es ist, beim Kauf von Hardware wachsam zu sein. Die Technik-Community ist aufgerufen, solche Vorfälle zu melden und sich gegenseitig zu unterstützen, um die Verbreitung gefälschter Produkte einzudämmen.

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