Gehen als Schlüssel zur Herzgesundheit: Neue Erkenntnisse für Bluthochdruckpatienten

LONDON (IT BOLTWISE) – Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass das Gehen, selbst unterhalb der empfohlenen 10.000 Schritte pro Tag, das Risiko schwerwiegender Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Menschen mit Bluthochdruck signifikant senken kann.

Eine umfassende Analyse von über 36.000 Personen mit Bluthochdruck hat ergeben, dass bereits eine moderate Erhöhung der täglichen Schrittzahl das Risiko für schwere kardiovaskuläre Ereignisse deutlich verringern kann. Die Studie, die im European Journal of Preventive Cardiology veröffentlicht wurde, zeigt, dass jede zusätzliche 1.000 Schritte pro Tag das Risiko eines schweren kardiovaskulären Ereignisses um 17 % senken können. Diese Ergebnisse sind besonders relevant, da weltweit etwa 1,28 Milliarden Menschen mit Bluthochdruck leben, was ihr Risiko für Herzkrankheiten und Schlaganfälle erheblich erhöht.

Professor Emmanuel Stamatakis von der Universität Sydney, der die Studie leitete, betont die Bedeutung der Ergebnisse: „Unsere Forschung zeigt, dass Menschen mit Bluthochdruck durch einfaches Gehen und eine Erhöhung der Intensität ihrer Schritte ihr Risiko für zukünftige kardiovaskuläre Ereignisse senken können.“ Diese Erkenntnisse unterstützen die Botschaft, dass jede Form von körperlicher Aktivität, selbst unterhalb der allgemein empfohlenen 10.000 Schritte, vorteilhaft ist.

Die Studie analysierte Daten von über 32.000 Teilnehmern des UK Biobank-Studienprogramms, die bereit waren, eine Woche lang einen Beschleunigungsmesser zu tragen. Die Ergebnisse zeigten, dass nicht nur die Anzahl der Schritte, sondern auch die Intensität des Gehens eine Rolle spielt. Eine durchschnittliche Gehgeschwindigkeit von 80 Schritten pro Minute war mit einem um 30 % reduzierten Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse verbunden.

Interessanterweise fanden die Forscher ähnliche Ergebnisse bei Personen ohne Bluthochdruck, was darauf hindeutet, dass das Gehen generell eine schützende Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System haben könnte. Diese Erkenntnisse könnten zu neuen, maßgeschneiderten Empfehlungen für Menschen mit Bluthochdruck führen, die auf eine höhere Schrittintensität abzielen.

Die Studie weist jedoch auch auf einige Einschränkungen hin. So wurde die körperliche Aktivität nur zu Beginn der Studie gemessen, und es wurden keine späteren Verhaltensänderungen berücksichtigt. Dennoch wurden umfangreiche Analysen durchgeführt, um das Risiko einer umgekehrten Kausalität zu minimieren, bei der gesundheitliche Probleme sowohl eine Reduzierung der körperlichen Aktivität als auch eine Zunahme von Herzkrankheiten verursachen könnten.

Insgesamt bieten die Ergebnisse dieser Studie wertvolle Einblicke in die Bedeutung von Bewegung für die Herzgesundheit, insbesondere für Menschen mit Bluthochdruck. Sie unterstreichen die Notwendigkeit, körperliche Aktivität als Standardpflege zu fördern und könnten die Grundlage für neue öffentliche Gesundheitsempfehlungen bilden.

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