WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump plant eine bedeutende Änderung in der Anlagepolitik für Rentensparer. Eine neue Exekutivanordnung soll es ermöglichen, dass alltägliche Sparer einfacher in alternative Anlageklassen investieren können.

Die geplante Exekutivanordnung von Präsident Donald Trump könnte den Zugang zu alternativen Anlageklassen für Rentensparer erheblich erleichtern. Diese Änderung zielt darauf ab, den Investoren den Zugang zu privaten Märkten wie Private Equity, Immobilien und Kryptowährungen zu ermöglichen. Zwei Beamte des Weißen Hauses bestätigten, dass das Arbeitsministerium in Zusammenarbeit mit dem Finanzministerium und der Securities and Exchange Commission prüfen soll, welche Vorschriften geändert werden müssen, um Managern alternativer Anlagen den Zugang zu arbeitgeberfinanzierten Rentenplänen zu ermöglichen. In den USA sind über 12 Billionen US-Dollar in solchen Plänen investiert, davon allein 9 Billionen in 401(k)-Plänen, die von Managern alternativer Anlagen als ungenutztes Kapital betrachtet werden. Alternative Anlageverwaltungsfirmen, die traditionell wohlhabende Kunden bedienen, bereiten sich darauf vor, Zugang zu privaten Märkten zu bieten. Apollo Global Management arbeitet mit Empower, dem zweitgrößten Anbieter von Rentenplänen in den USA, zusammen, um Zugang zu privaten Anlagen zu bieten. BlackRock hat im Juni eine ähnliche Partnerschaft mit dem Fondsmanager Great Gray Trust angekündigt. Alternative Anlageverwalter verwalten derzeit mehr als 33 Billionen US-Dollar, wie Daten von JPMorgan Research zeigen. Trumps Anordnung würde die rechtlichen Bedenken ansprechen, die alternative Anlageverwalter bisher davon abgehalten haben, in beitragsorientierte Pläne zu investieren, die sich auf öffentliche Fonds spezialisieren, die in Aktien und Anleihen investieren. Der Kapitalfluss in private Marktinvestitionen ist zwischen 2021 und 2024 um fast 30 Prozent zurückgegangen, wie ein Bericht von PitchBook im Mai zeigt. Diese Verlangsamung betrifft alle Kernbereiche der Branche, von Risikokapital bis hin zu Immobilien. Die Private-Equity-Branche, die Unternehmen übernimmt, umstrukturiert und mit Gewinn verkauft, ist ein wesentlicher Bestandteil des breiteren Marktes für private Anlagen. Ihre Renditen sind sehr unterschiedlich, wobei die leistungsstärksten Firmen die schwächsten deutlich übertreffen. Zwischen 2007 und 2023 gab es nur zwei Jahre, in denen Private Equity insgesamt Renditen erzielte, die mindestens 3 Prozent über dem S&P 500 lagen, so PitchBook. Darüber hinaus können private Marktanlagen schwer in Bargeld umzuwandeln sein, da das Geld in langfristige Projekte investiert wird, die mehr als ein Jahrzehnt dauern können, wie Unternehmen und Immobilien. Das bedeutet, dass Investoren im Falle eines Notfalls ihr Geld nicht einfach abziehen können, erklärt David Robinson, Finanzprofessor an der Duke University. “Wenn Ihnen die Performance eines Investmentfonds nicht gefällt, können Sie Ihre Anteile noch am selben Tag verkaufen”, sagt Robinson. “Diese Möglichkeit, mit den Füßen abzustimmen und wegzugehen, ist auf dem privaten Markt stark eingeschränkt.” Ein weiteres Problem ist ein Bundesgesetz von 1974, das Employee Retirement Income Security Act, das von arbeitgeberfinanzierten Rentenplänen verlangt, im besten Interesse der Arbeitnehmer zu handeln und diversifizierte Investitionen zu tätigen. Dieses Gesetz hat es normalen Amerikanern erschwert, ihre Ersparnisse in private Marktanlagen und Kryptowährungen zu investieren, da alternative Investitionen mit höheren Risiken, höheren Gebühren und weniger Transparenz verbunden sind, erklärt Colleen Medill, Rechtsprofessorin an der University of Nebraska in Lincoln. Die Anordnung von Trump könnte jedoch ein “totaler Game Changer” sein, indem sie es Managern von beitragsorientierten Rentenplänen erleichtert, alternative Investitionsmöglichkeiten anzubieten, fügt sie hinzu.

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