Globale Wirtschaft im Spannungsfeld von Inflation und Handelskonflikten

LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Entwicklungen in der globalen Wirtschaft zeigen, dass die Herausforderungen durch steigende Verbraucherpreise und Handelskonflikte weiterhin bestehen. Während die USA und China eine vorübergehende Entspannung in ihrem Handelsstreit vereinbart haben, bleibt die Unsicherheit über die Auswirkungen auf die Inflation und das Wirtschaftswachstum bestehen.

Die globale Wirtschaft steht vor einem komplexen Geflecht aus Herausforderungen, die durch die jüngsten Entwicklungen in den Verbraucherpreisen und den anhaltenden Handelskonflikten zwischen den USA und China geprägt sind. Trotz der Unsicherheiten, die durch den Handelskrieg unter der Trump-Administration ausgelöst wurden, stiegen die Verbraucherpreise im Mai weiter an. Experten warnen vor den potenziellen Auswirkungen der Zölle auf die Inflation und das Wirtschaftswachstum, während Verbraucher eine niedrigere Inflation im kommenden Jahr erwarten.

Im Mai verzeichneten die Verbraucherpreise einen Anstieg von 2,4%, was den Prognosen der Ökonomen entsprach. Die Kerninflation, die volatile Komponenten wie Nahrungsmittel- und Energiekosten ausschließt, stieg um 2,8% und blieb damit leicht hinter den Erwartungen zurück. Diese Entwicklungen führten zu einem Anstieg der Futures für den S&P 500 und den Dow Jones Industrial Average, nachdem der Bericht veröffentlicht wurde.

Die Unsicherheit über die Auswirkungen des Handelsstreits auf die globale Wirtschaft ließ etwas nach, als die USA und China eine 90-tägige Trennungspause vereinbarten. Dennoch bleibt die Sorge über eine mögliche höhere Inflation bestehen. Der Verbraucherindex der University of Michigan stabilisierte sich im Mai, befindet sich jedoch weiterhin auf einem der niedrigsten je verzeichneten Niveaus.

Interessanterweise erwarten Verbraucher laut einer Umfrage der New York Federal Reserve eine niedrigere Inflation im kommenden Jahr. Diese Erwartung könnte durch die Rücknahme der einschneidendsten Zölle im April durch die Trump-Administration beeinflusst worden sein. Für Ökonomen sind solche Verbrauchererwartungen entscheidend, da sie selbstverstärkend wirken können, etwa durch Forderungen nach Gehaltserhöhungen oder vorzeitige Preisanpassungen seitens der Unternehmen.

Ein bundesstaatliches Handelsgericht erklärte kürzlich einen Großteil von Trumps neuen Zöllen für ungültig, was jedoch durch ein Berufungsgericht vorübergehend ausgesetzt wurde. Zudem drohte Trump mit einem 50% Zoll auf Waren aus der EU, verschob die Umsetzung jedoch auf den 9. Juli. Vor wenigen Wochen wurden die Zölle auf importierten Stahl verdoppelt, um die heimische Industrie zu stärken.

Die OECD senkte derweil die Wachstumsprognose für das US-BIP von 2,2% auf 1,6% und nannte Trumps Zölle, mögliche Gegenzölle, geringere Einwanderung sowie politische Unsicherheiten als Gründe. Ferner wird erwartet, dass der bevorzugte Inflationsindikator der Fed bis Jahresende auf 3,9% ansteigt. Ein solcher Anstieg könnte die Fed davon abhalten, die von Investoren und Trump gewünschte Zinssenkung bis ins nächste Jahr vorzunehmen.

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