BRAUNSCHWEIG / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Dieselskandal, der Volkswagen vor fast einem Jahrzehnt erschütterte, zieht weiterhin juristische Konsequenzen nach sich. In einem der umfangreichsten Prozesse der Automobilgeschichte wurden nun mehrere ehemalige Führungskräfte des Konzerns verurteilt.

Der Dieselskandal, der Volkswagen vor fast einem Jahrzehnt erschütterte, zieht weiterhin juristische Konsequenzen nach sich. In einem der umfangreichsten Prozesse der Automobilgeschichte wurden nun mehrere ehemalige Führungskräfte des Konzerns verurteilt. Die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Braunschweig sprach vier frühere Manager des Betrugs schuldig. Zwei von ihnen müssen mehrjährige Haftstrafen antreten, während zwei weitere mit Bewährungsstrafen davonkamen.
Ein ehemaliger Leiter der Dieselmotoren-Entwicklung wurde zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt, während der frühere Leiter der Antriebselektronik eine Strafe von zwei Jahren und sieben Monaten erhielt. Der ranghöchste Angeklagte, ein ehemaliger Entwicklungsvorstand der Marke Volkswagen, erhielt eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und drei Monaten. Ein weiterer Abteilungsleiter wurde zu einem Jahr und zehn Monaten auf Bewährung verurteilt.
Der Skandal um manipulierte Abgastests bei Dieselautos, der im September 2015 ans Licht kam, hat Volkswagen bisher rund 33 Milliarden Euro gekostet. Die Enthüllungen begannen in den USA, als der Wolfsburger Autobauer falsche Testergebnisse einräumte. Kurz darauf trat der damalige Konzernchef Martin Winterkorn zurück, was den Beginn einer der größten Krisen in der Geschichte des Unternehmens markierte.
Obwohl das Urteil gegen die vier Manager ein bedeutender Schritt in der juristischen Aufarbeitung des Skandals ist, sind noch zahlreiche Verfahren offen. In Braunschweig laufen weitere Prozesse gegen insgesamt 31 Angeklagte. Besonders im Fokus steht weiterhin das Verfahren gegen Martin Winterkorn, dessen Prozess aufgrund gesundheitlicher Probleme abgetrennt wurde. Der Ausgang dieses Verfahrens ist noch ungewiss.
Die Verteidigung der verurteilten Manager argumentierte, dass ihre Mandanten als Bauernopfer herhalten müssten. Die Staatsanwaltschaft hingegen hatte Haftstrafen zwischen zwei und vier Jahren gefordert und nur in einem Fall eine Bewährungsstrafe als angemessen erachtet. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, und die Angeklagten haben die Möglichkeit, in Berufung zu gehen.
Der Dieselskandal hat nicht nur Volkswagen, sondern die gesamte Automobilindustrie erschüttert. Die Manipulationen bei den Abgastests führten zu einem Vertrauensverlust bei Verbrauchern und Investoren und lösten weltweit Diskussionen über die Zukunft der Dieseltechnologie aus. Die juristische Aufarbeitung wird noch Jahre in Anspruch nehmen, während sich die Branche zunehmend auf alternative Antriebstechnologien konzentriert.

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