Herausforderungen und Chancen der deutschen Polstermöbelindustrie

BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die deutsche Polstermöbelindustrie steht vor erheblichen Herausforderungen. Trotz stabiler Auslandsmärkte verzeichnet die Branche im Inland einen deutlichen Umsatzrückgang. Experten sehen die Ursachen in der Kaufzurückhaltung der Verbraucher und einem schleppenden Wohnungsbau. Im Gegensatz dazu zeigt die Küchenmöbelindustrie Wachstumspotentiale.

Die deutsche Polstermöbelindustrie befindet sich in einer schwierigen Lage, da sie mit einem signifikanten Umsatzrückgang konfrontiert ist. In den ersten sieben Monaten des Jahres 2023 verzeichnete die Branche einen Umsatz von rund 540 Millionen Euro, was einem Rückgang von etwa 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Diese Entwicklung setzt einen bereits im Jahr 2024 beobachteten Abwärtstrend fort.

Besonders im Inland ist die Lage angespannt. Hier sank der Umsatz in den ersten sieben Monaten des Jahres um 10 Prozent. Laut Leo Lübke, dem Vorstandsvorsitzenden des Verbandes der Deutschen Polstermöbelindustrie, ist die anhaltende Kaufzurückhaltung der Konsumenten eine der Hauptursachen. Die wirtschaftliche Unsicherheit führt dazu, dass Verbraucher große Investitionen meiden, was sich negativ auf die Nachfrage auswirkt.

Ein weiterer Faktor ist der Rückgang der Auftragseingänge, die bis August etwa 5 Prozent unter dem Vorjahresniveau lagen. Jan Kurth, Geschäftsführer des Verbandes, führt dies teilweise auf den schleppenden Fortschritt im Wohnungsbau zurück, der traditionell eng mit der Nachfrage nach neuen Möbeln verbunden ist. Zwei Drittel des Umsatzes erzielt die Polstermöbelindustrie weiterhin in Deutschland, während die Schweiz als wichtigster Exportmarkt gilt.

Im Gegensatz dazu bleiben die Umsätze im Ausland stabil. Die wichtigsten Absatzmärkte sind die Schweiz, Österreich und Frankreich, die eine beständige Nachfrage verzeichnen. Allerdings setzt der Import von Möbeln aus Ländern wie Polen und China die heimische Produktion unter Druck. Die Branche beschäftigt derzeit rund 4.000 Mitarbeiter in Deutschland, was einem Rückgang um etwa 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Während die Polstermöbelbranche mit erheblichen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, zeigt sich die Küchenmöbelindustrie in einem deutlich positiveren Licht. Zwischen Januar und August 2023 stieg der Auftragseingang um 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Diese positive Entwicklung deutet darauf hin, dass trotz bestehender Herausforderungen Wachstumspotentiale vorhanden sind.

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