Hims & Hers verliert Partnerschaft mit Novo Nordisk wegen umstrittener Praktiken

SAN FRANCISCO / LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngste Entscheidung von Novo Nordisk, die Zusammenarbeit mit Hims & Hers zu beenden, hat in der Gesundheitsbranche für Aufsehen gesorgt.

Die Entscheidung von Novo Nordisk, die Partnerschaft mit Hims & Hers zu beenden, hat erhebliche Auswirkungen auf den Markt für Telemedizin und digitale Gesundheitslösungen. Der dänische Pharmariese zog seine Unterstützung für die Plattform zurück, nachdem Vorwürfe über „illegale“ und „irreführende“ Praktiken laut wurden. Im Zentrum der Kontroverse steht das Medikament Wegovy, ein beliebtes Mittel zur Gewichtsreduktion, das nun nicht mehr über Hims & Hers erhältlich sein wird.

Die Anschuldigungen von Novo Nordisk beziehen sich auf den Verkauf von illegal zusammengesetzten Versionen des Medikaments, die möglicherweise nicht die gleiche Sicherheit bieten wie das Originalprodukt. Diese Praxis steht im Widerspruch zu den gesetzlichen Bestimmungen, die den Massenverkauf solcher Medikamente unter dem Deckmantel der „Personalisierung“ verbieten. Novo Nordisk betont, dass die Sicherheit der Patienten oberste Priorität hat und man daher entschlossen sei, gegen solche Praktiken vorzugehen.

Andrew Dudum, Mitbegründer und CEO von Hims & Hers, reagierte auf die Vorwürfe mit Enttäuschung und warf Novo Nordisk vor, die Öffentlichkeit in die Irre zu führen. Er behauptete, dass das Unternehmen unter Druck gesetzt wurde, Wegovy zu verschreiben, unabhängig davon, ob es für die Patienten klinisch sinnvoll war. Dudum betonte, dass Hims & Hers sich nicht von den wettbewerbswidrigen Forderungen eines Pharmaunternehmens beeinflussen lassen werde, die die unabhängige Entscheidungsfindung der Anbieter einschränken und die Wahlmöglichkeiten der Patienten begrenzen.

Die Kontroverse fällt in eine Zeit, in der Medikamente wie Wegovy und Ozempic aufgrund von Lieferengpässen in den letzten zwei Jahren knapp waren. Die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) hatte während dieser Zeit erlaubt, dass Apotheken zusammengesetzte Versionen dieser Medikamente herstellen und verkaufen. Doch nachdem die FDA Anfang des Jahres erklärte, dass es keinen Mangel mehr gebe, warnte sie die Apotheken, dass sie bis Mitte Mai Zeit hätten, bevor die Behörde Durchsetzungsmaßnahmen ergreifen würde.

Diese Entwicklungen haben nicht nur Auswirkungen auf Hims & Hers, sondern auch auf Novo Nordisk selbst, dessen Aktien am Montag um fast 6 % fielen. Dies ist nicht nur auf die Beendigung der Partnerschaft zurückzuführen, sondern auch auf enttäuschende neue Testergebnisse, die das Unternehmen bekannt gab.

Die Situation verdeutlicht die Herausforderungen, denen sich Unternehmen in der Telemedizin und Pharmazie gegenübersehen, insbesondere wenn es um die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und die Gewährleistung der Patientensicherheit geht. Die Entscheidung von Novo Nordisk könnte auch andere Unternehmen in der Branche dazu veranlassen, ihre Praktiken zu überdenken und sicherzustellen, dass sie den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.

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