IG Metall unterstützt Umstrukturierung bei Thyssenkrupp Steel

ESSEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Belegschaft von Thyssenkrupp Steel hat mit überwältigender Mehrheit einem Sanierungstarifvertrag zugestimmt, der Gehaltskürzungen beinhaltet, um das Unternehmen zu stabilisieren. Diese Entscheidung markiert einen bedeutenden Schritt zur Sicherung der Zukunft des größten deutschen Stahlherstellers.

Die jüngste Entscheidung der Belegschaft von Thyssenkrupp Steel, einem Sanierungstarifvertrag zuzustimmen, ist ein bedeutender Schritt in der Geschichte des Unternehmens. Mit einer Zustimmung von 77 Prozent der IG Metall-Mitglieder zeigt sich die Bereitschaft der Arbeitnehmer, Gehaltseinbußen hinzunehmen, um den traditionsreichen Stahlkonzern zu retten. Diese Entscheidung ist nicht nur ein Zeichen der Solidarität, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur langfristigen Stabilität des Unternehmens.

Der im Juli ausgehandelte Tarifvertrag, bekannt als ‘Neuaufstellung Stahl’, zielt darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit von Thyssenkrupp Steel nachhaltig zu steigern. Zu den Maßnahmen gehören eine deutliche Reduzierung der jährlichen Produktionskapazitäten sowie der Abbau oder die Ausgliederung von rund 11.000 Stellen. Betriebsbedingte Kündigungen sollen dabei vermieden werden, was die soziale Verantwortung des Unternehmens unterstreicht. Zudem ist eine Verkürzung der Gesamtarbeitszeit ohne Lohnausgleich vorgesehen, wobei auch das Urlaubsgeld wegfallen soll.

Die wirtschaftlichen Herausforderungen, denen sich Thyssenkrupp Steel gegenübersieht, sind erheblich. Hohe Energiekosten und der Wettbewerb mit Billigimporten verschärfen die Lage zusätzlich. Die IG Metall betont die Notwendigkeit moderner Investitionen, um die Standorte zu erneuern und zu sichern. Ein kritisches Hindernis bleibt jedoch die bislang ausstehende Finanzierungszusage der Muttergesellschaft Thyssenkrupp AG. Diese Zusage ist entscheidend für die abschließende Umsetzung des Tarifvertrags.

Knut Giesler, der nordrhein-westfälische Bezirksleiter der IG Metall, appelliert an die Muttergesellschaft, ihren vertraglichen Verpflichtungen nachzukommen. Er verweist darauf, dass die Gewerkschaft und ihre Mitglieder bereits ihren Teil der Verantwortung übernommen haben. Der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats der Stahlsparte, Tekin Nasikkol, hebt die Bedeutung der Entscheidung der Belegschaft hervor und betont deren Beitrag zur angestrebten positiven Entwicklung des Unternehmens.

Die weitere Verantwortung liegt nun bei der Unternehmensführung, die Umsetzungspläne auch finanziell abzusichern. Dies ist entscheidend für die Zukunft von Thyssenkrupp Steel und deren Fähigkeit, in einem globalisierten und wettbewerbsintensiven Stahlmarkt zu bestehen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Muttergesellschaft die notwendigen Schritte unternimmt, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern.

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