ZUG / LONDON (IT BOLTWISE) – Indonesische Fischer von der Insel Pari haben den Schweizer Zementkonzern Holcim verklagt. Sie machen das Unternehmen für den Anstieg des Meeresspiegels und die damit verbundenen Überschwemmungen auf ihrer Insel mitverantwortlich. Die Klage könnte wegweisend für ähnliche Fälle weltweit sein und stellt die Frage nach der Verantwortung von Großunternehmen für den Klimawandel in den Mittelpunkt.

Indonesische Fischer von der Insel Pari haben den Schweizer Zementhersteller Holcim verklagt. Sie werfen dem Unternehmen vor, durch seinen hohen CO2-Ausstoß maßgeblich zum Klimawandel und dem damit verbundenen Anstieg des Meeresspiegels beizutragen. Die Insel Pari, die nur 1,50 Meter über dem Meeresspiegel liegt, ist zunehmend von Überschwemmungen betroffen, was die Lebensgrundlage der Fischer bedroht.
Die Kläger fordern von Holcim eine Entschädigung für ihre Einnahmeverluste sowie die Finanzierung von Schutzmaßnahmen auf der Insel. Zudem verlangen sie eine stärkere Reduzierung der CO2-Emissionen des Unternehmens. Unterstützt werden sie dabei unter anderem vom Hilfswerk der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (Heks).
Holcim weist die Vorwürfe zurück und argumentiert, dass die Regulierung des CO2-Ausstoßes in die Zuständigkeit des Gesetzgebers falle und nicht vor einem Zivilgericht verhandelt werden sollte. Das Unternehmen betont, dass es seit 2015 seine direkten CO2-Emissionen bereits um mehr als 50 Prozent reduziert habe und weiterhin an weiteren Reduktionen arbeite.
Der Fall könnte wegweisend für ähnliche Klagen weltweit sein, da er die Frage aufwirft, inwieweit Unternehmen für die globalen Auswirkungen ihrer Emissionen verantwortlich gemacht werden können. Bereits in der Vergangenheit gab es ähnliche Klagen, wie etwa gegen Shell in den Niederlanden, die in erster Instanz erfolgreich waren, jedoch später von einem Berufungsgericht aufgehoben wurden.

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