LAUREL / LONDON (IT BOLTWISE) – Der erste interstellare Besucher unseres Sonnensystems, ‘Oumuamua, könnte ein Fragment eines Exo-Plutos sein. Diese neue Klasse von Objekten überrascht Wissenschaftler mit ihrer unerwarteten Zusammensetzung und Form. Die Entdeckung könnte unser Verständnis über die Entstehung und Verteilung von Planetenmaterialien revolutionieren.
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Die Entdeckung von ‘Oumuamua im Jahr 2017 hat die astronomische Gemeinschaft in Aufruhr versetzt. Als erstes interstellares Objekt, das unser Sonnensystem durchquert, wurde es zunächst als Komet klassifiziert. Doch neuere Forschungen deuten darauf hin, dass es sich um ein Fragment eines Exo-Plutos handeln könnte, einer neuen Klasse von Objekten, die aus der äußeren Schicht von Pluto-ähnlichen Planeten stammen.
Steve Desch, ein Forscher an der Arizona State University, hat seine Erkenntnisse auf einer Konferenz in Maryland vorgestellt. Er argumentiert, dass ‘Oumuamua aus fast reinem Stickstoffeis besteht, ähnlich der Oberfläche von Pluto. Diese Zusammensetzung unterscheidet sich stark von den bisher bekannten interstellaren Objekten wie den Kometen 2I/Borisov und 3I/ATLAS.
Die Entstehung von Planeten aus Gas- und Staubwolken ist ein chaotischer Prozess, bei dem viele Materialien ausgestoßen werden. In unserem Sonnensystem wurden viele dieser eisigen Körper in den Kuipergürtel jenseits von Neptun geschleudert. Desch vermutet, dass ähnliche Prozesse auch in anderen Sternensystemen ablaufen, was zur Entstehung von Exo-Plutos führen könnte.
Die ungewöhnliche Form und langsame Geschwindigkeit von ‘Oumuamua könnten durch seine Herkunft aus einem jungen Sternensystem erklärt werden. Desch und sein Kollege Alan Jackson schätzen, dass das Objekt weniger als zwei Milliarden Jahre alt ist und möglicherweise aus dem Perseus-Arm der Milchstraße stammt. Diese Erkenntnisse werfen ein neues Licht auf die Vielfalt und Verteilung von Planetenmaterialien im Universum.
Die Entdeckung von ‘Oumuamua und die Hypothese, dass es sich um ein Exo-Pluto-Fragment handelt, könnten weitreichende Auswirkungen auf unser Verständnis von planetaren Systemen haben. Die Häufigkeit solcher Objekte könnte darauf hindeuten, dass interstellare Fragmente viel häufiger sind als bisher angenommen. Zukünftige Beobachtungen mit Teleskopen wie dem Vera Rubin Observatory könnten weitere Einblicke in diese faszinierenden Objekte bieten.
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