ROCHESTER / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Vor neun Jahren prognostizierte Geoffrey Hinton, einer der führenden Wissenschaftler im Bereich der Künstlichen Intelligenz, dass Radiologen bald überflüssig sein könnten. Doch die Realität sieht anders aus: Radiologen sind nach wie vor gefragt, und die KI hat sich als wertvolles Werkzeug erwiesen, das die Effizienz und Genauigkeit in der medizinischen Bildgebung verbessert.
Die Vorhersage von Geoffrey Hinton, dass Künstliche Intelligenz (KI) Radiologen innerhalb von fünf Jahren ersetzen könnte, hat sich nicht bewahrheitet. Stattdessen hat sich die Technologie als wertvolle Ergänzung in der Radiologie etabliert. Bei der Mayo Clinic, einem der führenden medizinischen Zentren der USA, wird KI genutzt, um Bilder zu schärfen, Routineaufgaben zu automatisieren und medizinische Anomalien zu identifizieren. Diese Entwicklungen zeigen, dass KI die Arbeit von Radiologen unterstützt, anstatt sie zu ersetzen.
Die Rolle der Radiologen hat sich durch den Einsatz von KI verändert, aber nicht verringert. Radiologen sind weiterhin gefragt, um komplexe medizinische Entscheidungen zu treffen und mit anderen Ärzten zusammenzuarbeiten. Die KI dient als ‘zweites Augenpaar’, das die menschliche Expertise ergänzt. Dr. Matthew Callstrom von der Mayo Clinic betont, dass die Technologie die Arbeit der Radiologen effizienter macht, ohne sie zu verdrängen.
Die Debatte über die Auswirkungen von KI auf den Arbeitsmarkt ist nach wie vor lebendig. Während einige Experten glauben, dass KI in naher Zukunft die menschliche Leistung in vielen Bereichen übertreffen wird, sehen andere eine schrittweise Transformation, ähnlich wie bei früheren technologischen Durchbrüchen wie Elektrizität oder Internet. Die Radiologie ist ein gutes Beispiel dafür, wie KI als Werkzeug zur Effizienzsteigerung und zur Erweiterung menschlicher Fähigkeiten eingesetzt wird.
Bei der Entwicklung und Implementierung von KI in der Medizin ist die Radiologie ein bevorzugtes Ziel. Von den über 1.000 von der FDA zugelassenen KI-Anwendungen im medizinischen Bereich entfallen etwa drei Viertel auf die Radiologie. KI ist besonders gut darin, spezifische Anomalien wie Lungenläsionen oder Brustknoten zu identifizieren und zu messen. Dennoch bleibt die menschliche Expertise unverzichtbar, um die Bedeutung dieser Befunde im Kontext der individuellen Krankengeschichte eines Patienten zu interpretieren.
Die Mayo Clinic hat in den letzten Jahren erheblich in die Entwicklung von KI-Tools investiert. Ein Team von 40 Spezialisten arbeitet an der Entwicklung von Anwendungen, die von Gewebeanalyse bis hin zu Krankheitsvorhersagen reichen. Diese Tools werden in enger Zusammenarbeit mit Radiologen entwickelt, um sicherzustellen, dass sie den Arbeitsablauf unterstützen und nicht behindern.
Ein Beispiel für die erfolgreiche Integration von KI in die Radiologie ist die Entwicklung eines Tools zur Messung des Nierenvolumens. Dr. Theodora Potretzke, eine Spezialistin für Nieren, Blase und Fortpflanzungsorgane, hat an der Entwicklung dieses Tools mitgewirkt. Es ermöglicht eine schnelle und präzise Messung des Nierenvolumens, was früher eine zeitaufwändige und ungenaue Aufgabe war.
Dr. John Halamka von der Mayo Clinic ist optimistisch, dass KI die Medizin grundlegend verändern wird. Er glaubt, dass es in fünf Jahren als Kunstfehler gelten könnte, KI nicht zu nutzen. Dennoch wird die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine entscheidend bleiben, um die bestmöglichen Ergebnisse für die Patienten zu erzielen.
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