KiranaPro: Datenverlust nach Hackerangriff auf indisches Startup

BENGALURU / LONDON (IT BOLTWISE) – Der indische Lebensmittellieferdienst KiranaPro steht nach einem massiven Hackerangriff vor großen Herausforderungen. Das Startup, das auf der Open Network for Digital Commerce Plattform der indischen Regierung operiert, hat alle seine Daten verloren, einschließlich sensibler Kundeninformationen.

Der jüngste Hackerangriff auf das indische Startup KiranaPro hat die Branche aufgeschreckt. Das Unternehmen, das seinen Kunden eine innovative Möglichkeit bietet, Lebensmittel über eine sprachgesteuerte App zu bestellen, musste einen erheblichen Datenverlust hinnehmen. Laut Deepak Ravindran, dem Mitbegründer und CEO von KiranaPro, wurden alle Daten des Unternehmens, einschließlich der App-Codes und sensibler Kundendaten, gelöscht.

KiranaPro, das im Dezember 2024 gestartet wurde, hat sich schnell zu einem bedeutenden Akteur im Bereich der digitalen Lebensmittellieferung in Indien entwickelt. Mit einer Kundenbasis von 55.000 Nutzern, von denen 30.000 bis 35.000 aktiv sind, verarbeitet das Unternehmen täglich rund 2.000 Bestellungen. Die App ermöglicht es den Nutzern, Bestellungen in mehreren indischen Sprachen aufzugeben, was sie besonders benutzerfreundlich macht.

Der Angriff wurde entdeckt, als KiranaPro-Manager versuchten, sich in ihr Amazon Web Services (AWS)-Konto einzuloggen. Hacker hatten Zugang zu den Root-Konten des Unternehmens auf AWS und GitHub erhalten. Ravindran vermutet, dass der Angriff über das Konto eines ehemaligen Mitarbeiters erfolgte. Trotz der Verwendung von Google Authenticator für die Zwei-Faktor-Authentifizierung gelang es den Angreifern, die Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen und alle EC2-Instanzen zu löschen.

Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die Bedeutung robuster Sicherheitsmaßnahmen in der digitalen Wirtschaft. Viele der größten Cyberangriffe der letzten Jahre, wie die auf LastPass und Change Healthcare, wurden durch gestohlene Zugangsdaten ermöglicht. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Systeme durch strenge Sicherheitsprotokolle geschützt sind und dass ehemalige Mitarbeiter keinen Zugang mehr zu sensiblen Informationen haben.

KiranaPro hat bereits rechtliche Schritte gegen ehemalige Mitarbeiter eingeleitet, die ihre Zugangsdaten nicht ordnungsgemäß übergeben haben. Das Unternehmen arbeitet zudem mit GitHub zusammen, um die IP-Adressen der Hacker zu identifizieren und weitere Spuren des Angriffs zu verfolgen.

Die Auswirkungen des Angriffs auf KiranaPro sind erheblich. Das Unternehmen hatte geplant, seine Dienste in den nächsten 100 Tagen auf 100 Städte auszuweiten. Diese Pläne müssen nun überdacht werden, während das Unternehmen daran arbeitet, seine Systeme wiederherzustellen und die Sicherheit zu verbessern.

Investoren wie Blume Ventures und Unpopular Ventures sowie prominente Persönlichkeiten wie die Olympiamedaillengewinnerin PV Sindhu unterstützen KiranaPro. Der Vorfall zeigt jedoch, dass selbst gut finanzierte Startups nicht immun gegen Cyberangriffe sind und dass Investitionen in Cybersicherheit von entscheidender Bedeutung sind.

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