Krypto-Advokaten fordern Einstellung des Verfahrens gegen Bitcoin-Mixer

WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – In einem bemerkenswerten Fall, der die Krypto-Community in Aufruhr versetzt hat, fordern führende Krypto-Advokaten die Einstellung des Verfahrens gegen die Entwickler des Bitcoin-Mixers Samourai Wallet. Die Anklage wirft ihnen vor, als illegale Geldtransmitter agiert zu haben, obwohl sie lediglich Software bereitstellten, die Nutzern mehr Privatsphäre bei Transaktionen ermöglicht.

Der Fall um den Bitcoin-Mixer Samourai Wallet hat in der Krypto-Welt für erhebliche Aufmerksamkeit gesorgt. Die Entwickler Keonne Rodriguez und William Lonergan Hill wurden im April 2024 verhaftet, nachdem die US-Behörden die Plattform geschlossen hatten. Ihnen wird vorgeworfen, ein nicht lizenziertes Geldübertragungsgeschäft betrieben zu haben, das von Kriminellen genutzt wurde. Doch die Verteidigung argumentiert, dass die Entwickler lediglich Software bereitgestellt haben, die es Nutzern ermöglicht, ihre Transaktionen zu verschleiern, ohne selbst Kontrolle über die Gelder zu haben.

Unterstützung erhalten die Entwickler von prominenten Krypto-Advokaten wie der Blockchain Association und Coin Center. Diese Organisationen haben in ihren amicus curiae Briefen betont, dass Samourai Wallet lediglich ein Werkzeug zur Wahrung der Privatsphäre im digitalen Raum bereitstellt. Amanda Tuminelli vom DeFi Education Fund erklärte, dass Privatsphäre ein normales Bedürfnis sei, das auch im Alltag durch Bargeldtransaktionen erfüllt wird.

Die rechtliche Auseinandersetzung dreht sich um die Interpretation der Geldübertragungsgesetze. Die Verteidigung argumentiert, dass die Entwickler nicht als Geldtransmitter gelten können, da sie keine Kontrolle über die Gelder der Nutzer hatten. Diese Sichtweise wird von der Financial Crimes Enforcement Network (FinCEN) unterstützt, die feststellt, dass nur Entitäten mit vollständiger Kontrolle über die Werte als Geldtransmitter gelten.

Der Fall hat Parallelen zu früheren Fällen wie dem von Tornado Cash, einer Ethereum-basierten Plattform, die ebenfalls wegen Geldwäschevorwürfen in die Schlagzeilen geriet. Die US-Behörden hatten Tornado Cash 2022 verboten, da es angeblich zur Geldwäsche von über einer Milliarde Dollar genutzt wurde. Doch im März 2025 wurde Tornado Cash von der Sanktionsliste des US-Finanzministeriums gestrichen, und ein Gericht untersagte eine erneute Sanktionierung.

Die Krypto-Community beobachtet den Ausgang des Samourai Wallet-Falls mit Spannung, da er weitreichende Implikationen für die Entwicklung und Nutzung von Privacy-Tools im Krypto-Bereich haben könnte. Sollte das Gericht zugunsten der Entwickler entscheiden, könnte dies ein Präzedenzfall für die rechtliche Behandlung von Softwareentwicklern im Krypto-Bereich werden.

Die Diskussion um die rechtliche Einordnung von Krypto-Tools zeigt die Herausforderungen, die mit der Regulierung einer sich schnell entwickelnden Technologie einhergehen. Während die Befürworter von Privacy-Tools auf die Notwendigkeit von Datenschutz im digitalen Zeitalter hinweisen, sehen Kritiker die Gefahr, dass solche Tools von Kriminellen missbraucht werden könnten.

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