Künstliche Intelligenz beschleunigt Schlaganfallbehandlung

LEIPZIG / LONDON (IT BOLTWISE) – In der modernen Medizin spielt die Zeit eine entscheidende Rolle, insbesondere bei der Behandlung von Schlaganfällen. Ein innovatives KI-Modell aus Leipzig verspricht nun, die Therapieentscheidungen erheblich zu beschleunigen und die Chancen auf eine vollständige Genesung der Patienten zu erhöhen.

Die Behandlung von Schlaganfällen steht vor einem bedeutenden Wandel, da ein neues KI-Modell aus Leipzig entwickelt wurde, das die Entscheidungsfindung in kritischen Momenten unterstützen soll. Dieses Modell, das von einem Team unter der Leitung von Prof. Dorothee Saur entwickelt wurde, analysiert sowohl Bildaufnahmen als auch klinische Daten, um eine individuelle Prognose für jeden Patienten zu erstellen. Die Ergebnisse dieser Forschung wurden kürzlich in der Fachzeitschrift Brain veröffentlicht und zeigen vielversprechende Ansätze zur Verbesserung der Schlaganfallbehandlung.

Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute. Die schnelle Diagnose und die Wahl der richtigen Therapie sind entscheidend für die Genesung der Patienten. Das Leipziger KI-Modell könnte hier einen entscheidenden Vorteil bieten, indem es Ärzten hilft, schneller zu entscheiden, ob eine invasive Behandlung notwendig ist. Besonders bei der Thrombektomie, einer Methode zur Entfernung von Blutgerinnseln, ist eine schnelle Entscheidung wichtig, da nicht jedes Krankenhaus über die notwendige Ausstattung verfügt.

Die Entwicklung des KI-Modells basiert auf einem Deep-Learning-Ansatz, der mit Daten von etwa 400 Fällen trainiert wurde. Diese Daten stammen aus den Universitätskliniken Leipzig und Dresden. Das Modell kann präzise vorhersagen, wie groß der Gewebeschaden im Gehirn sein wird und wie erfolgreich eine Thrombektomie wahrscheinlich ist. Diese Informationen sind entscheidend, um die bestmögliche Behandlung für jeden Patienten zu gewährleisten.

Ein weiterer Vorteil des KI-Modells ist seine Fähigkeit, personalisierte Behandlungspläne zu erstellen. Durch die Analyse von CT-Bildern und klinischen Daten kann die KI eine patientenspezifische Einschätzung liefern, welche Schäden zu erwarten sind und ob diese durch eine Intervention verhindert werden können. Dies ermöglicht eine maßgeschneiderte Behandlung, die auf die individuellen Bedürfnisse jedes Patienten abgestimmt ist.

Die Forscher hoffen, dass das KI-Modell in den nächsten drei bis fünf Jahren in den Klinikalltag integriert werden kann. Ziel ist es, eine Software zu entwickeln, die auf mobilen Geräten verfügbar ist und allen Beteiligten bei der Schlaganfallversorgung schnelle und sichere Entscheidungen ermöglicht. Diese Entwicklung könnte die Abläufe in der Schlaganfallmedizin erheblich beschleunigen und gleichzeitig eine personalisierte Behandlung ermöglichen.

Die Integration von Künstlicher Intelligenz in die Medizin ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer effizienteren und patientenorientierten Gesundheitsversorgung. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Informatikern und Medizinern entstehen Lösungen, die nicht nur technologisch anspruchsvoll, sondern auch von großem gesellschaftlichem Nutzen sind. Die Zukunft der Schlaganfallbehandlung könnte durch diese Entwicklungen maßgeblich geprägt werden.

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!