DARMSTADT / LONDON (IT BOLTWISE) – Merck erhält EU-Zulassung für Ogsiveo, ein neues Medikament zur Behandlung seltener Desmoidtumoren. Ein wichtiger Schritt für die Pharmaindustrie.
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Merck hat einen bedeutenden Meilenstein in der Behandlung seltener Tumore erreicht. Die EU-Kommission hat dem Unternehmen die Zulassung für Ogsiveo erteilt, ein Medikament zur Behandlung von Desmoidtumoren. Diese Tumorart ist bekannt für ihr aggressives Wachstum im Bindegewebe und stellt eine erhebliche Herausforderung für die medizinische Behandlung dar. Mit der Zulassung von Ogsiveo steht nun die erste und einzige Therapieoption in der EU zur Verfügung, die speziell auf diese seltene Tumorart abzielt.
Das Medikament Ogsiveo wurde ursprünglich von Springworks Therapeutics entwickelt, einem US-amerikanischen Biotech-Unternehmen, das Merck im Juli für rund drei Milliarden Euro übernommen hat. Diese Übernahme stellt die größte im Pharmabereich des Unternehmens seit fast zwei Jahrzehnten dar. Die Entscheidung, Springworks zu übernehmen, basierte auf der Erwartung, dass Ogsiveo auch in der EU zugelassen wird, was sich nun als strategisch klug erwiesen hat.
Desmoidtumoren sind selten, aber ihre Auswirkungen auf die Betroffenen sind erheblich. Jährlich werden in der EU zwischen 1.300 und 2.300 neue Fälle diagnostiziert. Die Patienten leiden häufig unter starken Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und chronischer Erschöpfung. Bisherige Behandlungsmethoden waren oft unzureichend, was die Bedeutung der neuen Therapie unterstreicht. In den USA ist Ogsiveo bereits auf dem Markt und hat sich als vielversprechend erwiesen.
Merck-Chefin Belén Garijo äußerte die Hoffnung, dass Ogsiveo zu einem Blockbuster-Medikament wird, das dem Unternehmen einen Jahresumsatz von mindestens einer Milliarde Dollar einbringen könnte. Trotz solider Wachstumsraten in der Pharmasparte steht Merck unter Druck, neue Medikamente auf den Markt zu bringen, da mehrere vielversprechende Projekte in klinischen Studien gescheitert sind. Die Zulassung von Ogsiveo könnte daher ein wichtiger Schritt sein, um die Marktposition von Merck zu stärken und neue Umsatzpotenziale zu erschließen.
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